Dieser ersten Ausstellung, die Backers Werk gewidmet ist, gingen jahrelange Forschungen zu Backers Gesamtwerk voraus. Sie ist noch bis 7. Juni 2009 in Aachen zu sehen.
Jacob Backer war ein gefeierter Amsterdamer Porträtmaler, der aufgrund der ihm eigenen brillanten Maltechnik schon bei seinen Zeitgenossen großes Ansehen genoss. So rühmt der Maler Joachim von Sandrart Backers monumentales Schützenstück von 1642 für die Amsterdamer Kloveniersdoelen, für die auch Rembrandt seine berühmte Nachtwache malte. Backers Porträts beeindrucken durch die schnelle, treffsichere Art des Malens und zählen
zu den Höhepunkten der holländischen Porträtkunst des 17. Jahrhunderts.
Als Historienmaler nahm Backer eine Vorreiterrolle ein: Er war der große Wegbereiter des Amsterdamer Klassizismus. Mit seinen spektakulären Historiengemälden zu Themen aus der Mythologie und der pastoralen Dichtung war er seiner Zeit weit voraus. Backer brilliert als Kolorist sowie als Maler verführerischer Frauenakte und großformatiger Darstellungen. Der Maler und Künstlerbiograf Arnold Houbraken nennt ihn daher auch einen „ausgezeichneten Maler von Großformaten“. Die klare Farbgebung, der lockere, präzise Pinselstrich und ein ausgezeichnetes Gefühl für Plastizität geben seinen Historienbildern einen für die damalige Zeit völlig neuen Schwung.
Grandeur und Eleganz seines Werks bescherten Backer bis zu seinem frühen Tod 1651 Aufträge vom Hof des Statthalters sowie einen Kundenkreis, zu dem mächtige Amsterdamer Regenten und wohlhabende Kaufleute zählten. Auch als Zeichner wurde Backer von seinen Zeitgenossen mit höchstem Lob bedacht. Vor allem seine gelungenen Aktstudien fanden bei den Sammlern großen Anklang.
Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog, in dem die jüngsten Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Der ausführlichen Biografie des Künstlers von Jaap van der Veen folgt ein fundier-ter Überblick zu Backers Entwicklung als Maler und Zeichner von Peter van den Brink. Ebenfalls aufgenommen ist ein Werkverzeichnis der Gemälde. So wird diese Monografie zweifellos auch nach Ablauf der Ausstellung ein unverzichtbares Standardwerk bleiben.
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bis 7. Juni 2009
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