Modigliani, 1884 in Livorno geboren, war Maler, Zeichner und Bildhauer. Seine wichtigsten Sujets waren Porträts und Akte. Daneben schuf er einige wenige Landschaftsszenen. Unübersehbar in seinen Werken sind die Bezüge zur Formensprache der Renaissance und des Manierismus. Er vereint expressionistische, kubistische und symbolistische Elemente, greift aber auch Formen aus der zu seiner Zeit populären afrikanischen Skulptur auf, die ihn aufgrund ihrer Idolhaftigkeit faszinierte. Er lässt sich keiner zeitgenössischen Stilrichtung wie dem Kubismus oder dem Fauvismus zuordnen. Seine Werke belegen die lustvolle, unruhige Lebensweise eines Künstlers, der sich seiner Verletzbarkeit und Endlichkeit von Kindesbeinen an bewusst war und der die Euphorie des Rausches brauchte, um zu leben und zu arbeiten.
Modigliani gelangen höchst individuelle, oft melancholisch stimmende Porträts, deren Kraft man sich kaum entziehen kann. Die Ausstellung orientiert sich eng am Lebensweg des Künstlers und spiegelt wichtige Einschnitte wider. Die Zusammenstellung von etwa 40 Gemälden, 80 Zeichnungen und einigen Skulpturen illustriert nahezu komplett die kurze, aber äußerst intensive Schaffenszeit des Künstlers in den Jahren 1900 bis 1919.
Modiglianis Leben war von Krankheiten, Ausschweifungen, Schwermut und Zweifel geprägt. Er starb 35-jährig in Paris an Tuberkulose, und die Kenntnisse über sein Leben beruhen auf nur wenigen verbürgten Dokumenten. Gemessen an seiner heutigen Popularität und Anerkennung, war sein Erfolg zu Lebzeiten bescheiden. Seine künstlerische Bedeutung sollte erst von der Nachwelt erkannt werden.
17. April bis 30. August 2009
Tschechische Fotografie des
20. Jahrhunderts
Ob Surrealismus oder andere Formen der Avantgardefotografie, Realismus oder klassische Bildreportage – in allen Richtungen waren und sind tschechische Fotografen führend vertreten. Erstmals in Deutschland präsentiert die Ausstellung die Geschichte und Entwicklung der tschechischen Fotografie vom Jahr 1900 bis zur Jahrtausendwende: vom Piktorialismus über die Avantgardefotografie und die Fotomontagen der 1920er- bis1940er-Jahre über Fotografie, die durch den ideologischen Druck während des Zweiten Weltkriegs, der stalinistischen Ära der 1950er-Jahre und der kommunistischen „Normalisierungs“-Periode nach der Okkupation der Tschechoslowakei 1968 beeinflusst wurde, bis zum weiten Spektrum zeitgenössischer Trends.
Anhand von über 440 Fotografien sowie Alben, Videos und Beispielen wichtiger Fotografiepublikationen in Buchform, Magazinen oder Katalogen stellt die Ausstellung alle großen Tendenzen, Künstler und Werke der tschechischen Fotografie vor. Natürlich legt die Ausstellung Schwerpunkte auf Schlüsselfiguren der tschechischen Fotografiegeschichte wie Frantisˇek Drtikol, Josef Sudek, Jaroslav Rössler, Jaromír Funke, Jindrˇich Sˇtyrsky´, Josef Koudelka, Emila Medková, Jindrˇich Sˇtreit, Viktor Kolárˇ, Antonín Kratochvíl, Jan Saudek und andere, die den internationalen Rang der tschechischen Fotografie begründeten. Doch darüber hinaus werden weniger bekannte Werke hoher Qualität von mehr als 180 anderen Fotografen gezeigt. In Erinnerung gerufen werden auch die Foto- und Fotomontagearbeiten deutscher Fotografen, die in der Tschechoslowakei zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg lebten oder Asyl fanden.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum für angewandte Kunst in Prag. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Gattin des tschechischen Staatspräsidenten, Frau Livia Klausová, und der Gattin des deutschen Bundespräsidenten, Frau Eva Luise Köhler.
bis 26. Juli 2009
Gipfeltreffen der Moderne
Das Kunstmuseum Winterthur
Die großen Sammlungen
Wie ein Who’s who liest sich die Liste der Künstler, deren Werke sich zu einem wahren Gipfeltreffen der Moderne versammeln: Arp, Artschwager, Beckmann, Bill, Bonnard, Brancusi, Braque, Calder, Cézanne, de Chirico, Delacroix, Delaunay, Dégas, Ernst, Fontana, Giacometti, van Gogh, Guston, Hamilton, Hodler, Kandinsky, Kelly, Kokoschka, Kounellis, Léger, Lehmbruck, Magritte, Maillol, Merz, Miró, Mondrian, Monet, Morandi, Penone, Picasso, Renoir, Richter, Rodin, Schlemmer, Sisley, Tanguy, Tàpies, Vallotton, Zeniuk …
Die überwältigende und geschlossene Sammlung des Kunstmuseums Winterthur – von einem der weltweit angesehensten lebenden Künstler, Gerhard Richter, als sein Lieblingsmuseum bezeichnet – entstand vor über 100 Jahren durch das Engagement von kunstbegeisterten Privatpersonen und wird bis heute von ihm getragen. Sie muss den Vergleich mit international berühmten Museen wie dem Museum of Modern Art oder dem Guggenheim Museum nicht scheuen.
Die 246 Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen von 96 renommierten Künstlern bieten nicht allein einen Augenschmaus. Ein Kunstspaziergang entlang dieser Werke erhellt mit geradezu beiläufiger Selbstverständlichkeit die Entwicklung von Impressionismus über Kubismus, Abstraktion, Konstruktivismus, Surrealismus und die Nachkriegskunst bis hin zur neuesten internationalen Gegenwartskunst. Auf vielfältige Weise wird deutlich, wo und wie die Werke der Europäer – und ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch der Amerikaner – zusammenhängen, sich gegenseitig ergänzen oder voneinander lernen. Die Kunst der größten Maler der Moderne verbindet sich hier zu einem orchestralen Gesamtklang.
24. April bis 23. August 2009
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