Am 20. Juni 1909 legte Kaiser Franz Joseph den Grundstein des heutigen Technischen Museums Wien. 2009 feiert das Museum die 100. Wiederkehr dieses Ereignisses und blickt zugleich auf das erste Jahrzehnt seit der Wiedereröffnung nach der Generalsanierung und Neugestaltung des Museums in den 1990er-Jahren zurück.
In den 100 Jahren des Bestehens haben sich die Institution Museum und ihre Aufgaben rasant in Verständnis und Ausprägung verändert. Museen haben sich von elitären, in sich abgeschlossenen Institutionen zu gesellschaftspolitischen Foren der Bildungspolitik und Freizeitgestaltung für eine breite Bevölkerungsschicht gewandelt. Ebenso ist die Technik einem permanenten Veränderungsprozess unterworfen, der das Museum vor immer neue Herausforderungen stellt. Was wird für künftige Generationen gesammelt, welche Themen werden in unseren Ausstellungen aufgegriffen? Wie vermitteln wir schwierige technische oder naturwissenschaftliche Inhalte, und wie ist immer wieder der Bezug zu den historisch gewachsenen Sammlungen herzustellen? Welchen besonderen Platz nimmt ein technisches Museum in unserer Gesellschaft ein?
Bei all den Fragen steht eines fest: Ein Museum lebt von jenen Menschen, die es mitprägen und -gestalten. Objekte in ihren Museumsräumen und Depots sind de facto wertlos ohne ein mit ihnen „kommunizierendes“ Gegenüber. Nur in einem bewussten, dynamischen Dialog aller Beteiligten kann ein Museum heute bestehen.
Vom 13. März bis 21. Juni 2009 – also 100 Tage lang – sind verschiedenste Programmpunkte Katalysatoren für das Jubiläum: In der Ausstellung Quergeblickt, die auf mehreren Flächen das gesamte Museum bespielt, werden Rück-, Ein- und Ausblicke auf die Geschichte, den Alltag und die Zukunft des Museums gezeigt. Ergänzend bringen neun Künstler(innen) mit ihren eigens konzipierten Arbeiten eine wichtige Außenperspektive auf das Museum ein.
Das Rahmenprogramm spiegelt die Vielgestalt der Möglichkeiten wider, sich mit der Technik und dem Museum auseinanderzusetzen. Unter anderem werden bei Führungen in die Depots, Archive und Restaurierwerkstätten Einblicke hinter die Kulissen geboten. Ein besonderes Signal wird am Schluss der Jubiläumsfeierlichkeiten mit einem 100 Stunden lang geöffneten Museum gesetzt.
100 Stunden Open Museum
Zum krönenden Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten ist eine besondere Aktion geplant: Das Technische Museum Wien öffnet für 100 Stunden durchgehend seine Tore und offeriert ein rasantes und spektakuläres Programm für jeden Geschmack! In Zusammenarbeit mit befreundeten Institutionen und mit originellen Beiträgen aus dem Museum selbst werden Action und verhaltene Stille, ein nobles Fest sowie eine verrückte Performance geboten – und das rund um die Uhr.
17. Juni 2009, 18 Uhr, bis 21. Juni 2009, 22 Uhr
Quergeblickt
Die Ausstellung zum Jubiläum
Das Technische Museum Wien ist im Jubiläumsjahr 2009 Schauplatz einer unkonventionellen Ausstellung über die Geschichte, den Alltag und die Menschen im Museum. Sie eröffnet neue Blicke auf das Museum: Rückblicke, Einblicke und Ausblicke sind die Leitmotive einer dezentralen Ausstellung, kuratiert von Mitarbeiter(inne)n des Museums, und den Interventionen geladener Künstler(innen).
bis 30. Dezember 2009
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