Die neue Sonderausstellung „Körper.EINGRIFFE” im lebensspuren.museum in Wels zeigt Veränderungen, die Menschen absichtlich und dauerhaft am gesunden Körper vornehmen. Dabei spannt sich ein dichter Bogen von Ritualen in unterschiedlichen Kulturen, Weltregionen und Jahrhunderten bis hinauf ins Heute zur Schönheitschirurgie und der Body-Modification-Szene.
Zunächst in der Subkultur beheimatet, ist die Körpermodifikation heute längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und entwickelt sich zu einem regelrechten Boom. Menschen aller Kulturen haben zu allen Zeiten ihren Körper geformt und gestaltet. Während die einen nur die oberen Hautschichten verändern, nehmen andere tiefgehende Eingriffe in den Körper vor und gestalten damit seine äußere Form um. Egal, welche Art der Veränderung: Der natürliche Körper wird durch die permanente Körpermodifikation zu einem kulturellen Symbol und spiegelt auf diese Art Gesellschaftsmodelle, Rollen und Beziehungen wider.
Die Besucher(innen) erfahren, wie Menschen ihren Körper gestalten, was sie damit in unterschiedlichen Kulturen, Weltregionen und Zeiten ausdrücken möchten und welche Motivationen sie damit verbinden.
Welche Werkzeuge und Techniken angewandt werden, hängt von der Verfügbarkeit der Materialien ab. Dadurch variiert auch das Ergebnis des Eingriffs. Die Praktiken sind ebenso wie die applizierten Zeichen einem stetigen Wandel unterworfen. Die Gegenüberstellung von Beispielen aus aller Welt verdeutlicht zwar die Zusammenhänge bestimmter Techniken und Motivationen, dennoch hat jede Kultur ihre eigene unverwechselbare Ausprägung.
Was bedeutet dazugehören? Was ist exotisch? Was ist natürlich? Was ist normal? Was ist schön? Was ist grausam? Was heißt freiwillig? Was ist gesund, und was ist krank …? Die Ausstellung bietet Fakten in Bild, Ton und Schrift zum Thema Körpermodifikation und liefert den Besucher(inne)n Hintergrundinformationen für eigene, ganz persönliche Einschätzungen.
Körper.EINGRIFFE versteht sich als Dialogangebot für all jene, die sich mit Herkunft, Techniken und Motivationen, aber auch unterschiedlichen aktuellen Strömungen befassen möchten.
Aufgrund der teilweise verstörenden Thematik wird ein Besuch dieser Sonderausstellung erst ab 14 Jahren empfohlen.
Noch bis 23. Dezember 2014
Di–Fr 10–16 Uhr und Sa 12–18 Uhr
Das lebensspuren.museum
Das lebensspuren.museum hat neben der Dauerausstellung rund um Siegel und Stempel und seinem abwechslungsreichen Bildungs- und Vermittlungsangebot für Kinder und Jugendliche besonders mit seinen Sonderausstellungen internationale Beachtung erworben. Unter der Überschrift „Spuren hinterlassen“ wird das menschliche Urbedürfnis nach Markierung und Kennzeichnung immer aufs Neue freigelegt und als manifester Bestandteil der menschlichen Gestaltungskraft erlebbar.
Informationen
lebensspuren.museum
Pollheimerstraße 4, A-4600 Wels
Tel. +43 (0) 72 42/70 6 49
www.lebensspuren.at
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