will we ever be able to mark enough?
Mit der Ausstellung „will we ever be able to mark enough?” von Shilpa Gupta (geboren 1976 in Mumbai, lebt und arbeitet in Mumbai) präsentiert die Galerie im Taxispalais eine umfassende Werkschau einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen Indiens. Shilpa Guptas Werk, das spätestens seit Ende der 1990er-Jahre international Beachtung findet, vereint eine Vielzahl von Medien wie Video, Fotografie, Installationen und Objekte. In ihren neueren Arbeiten setzt sich Shilpa Gupta mit dem Klima der Angst auseinander, welches das Leben in vielen Teilen der Welt aufgrund unterschiedlicher Bedrohungsszenarien durchdringt. Territoriale Grenzen, die Konfiszierung von Gegenständen auf Flughäfen, das ungeklärte Verschwinden von Menschen im Krieg sind Themen, die sie auf sensible Weise aufgreift und in ihren Werken verarbeitet. Anhand von Alltagsobjekten und vertrauten Erfahrungen untersucht Gupta die Räume des persönlichen und globalen Bewusstseins, die zwischen Angst und Sehnsucht, Kontroll- und Freiheitsdenken pendeln. Guptas Werke widmen sich diesen Fragen in einem persönlichen, intimen Ton, der uns involviert und zu individuellen Assoziationen und Reflexionen ermutigt. All dies geschieht, ohne die Grenzen, welche die Künstlerin anschaulich macht, zu verfestigen. Vielmehr bergen ihre Arbeiten immer ein Moment der Überschreitung in sich.
bis 28. Juli 2013
Closed Cities
Mit dem umfangreichen Fotoprojekt „Closed Cities” erforscht der Tiroler Künstler Gregor Sailer (geboren 1980 in Schwaz, lebt und arbeitet in Vomp) das Phänomen geschlossener, von der Außenwelt hermetisch abgeriegelter Städte – künstlich geschaffener urbaner Zonen, die weitab jeder Zivilisation liegen, von unwirtlichster Natur umgeben sind oder von hohen Zäunen umschlossen werden. Es sind Orte der Rohstoffförderung, Militäranlagen, Flüchtlingslager oder aber sogenannte Gated Communities für Wohlhabende. Gregor Sailer hat sechs solcher „geheimer“ Städte in Sibirien, Aserbaidschan, Katar, Chile, Algerien/Westsahara und Argentinien bereist. Mit der analogen Großbildkamera entstehen nüchterne, dokumentarische Bestandsaufnahmen. Seine stets menschenleeren Aufnahmen zeigen die Tristesse der sich teilweise im Verfall befindlichen Orte und erzählen von den existenziellen Nöten der dort lebenden Menschen. Mit seinen Aufnahmen thematisiert Sailer gesellschaftliche Konfliktfelder wie Eingrenzung, Ausgrenzung, Macht, Kontrolle, Sicherheit und Angst, Globalisierung und schwindende Ressourcen. Neben einer Auswahl großformatiger Fotos wird in der Ausstellung auch dokumentarisches Material präsentiert, das Einblicke in die oft langwierige und beschwerliche Annäherung an die verschiedenen Orte gibt.
bis 28. Juli 2013
Informationen
Künstlergespräch:
11. Juli 2013, 19.30 Uhr, Galerie im Taxispalais
Gregor Sailer im Gespräch mit Beate Ermacora
Katalog „Gregor Sailer – Closed Cities“
mit Texten von Wencke Hertzsch, Walter Moser, Margit Zuckriegl
300 Seiten, 151 Farbabbildungen
Kehrer Verlag, Heidelberg 2012
Katalog „Shilpa Gupta – will we ever be able to mark enough?”
mit Texten von Caroline Andrieux, Renee Baert und Mirjam Westen
33 Seiten, Arnheim 2012
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.