Paul Hindemith & Folklore

Zum Schwarzwald hat der leidenschaftliche Wanderer und Naturfreund Paul Hindemith eine ganz besondere Beziehung: Im Hochschwarzwald vollendete er 1935 seine Oper Mathis, der Maler und durchwanderte im gleichen Jahr zusammen mit seiner Ehefrau und Willy Strecker, seinem Verleger und guten Freund, in einer mehrtägigen Reise die Festivalregion vom Nordwestrand in den Süden bis nach Basel.

Der „Zweite Ton“
Das umfassende Schaffen des großen Dirigenten und Komponisten steht im 50. Todesjahr unter anderem zum Auftakt des „Zweiten Tons“ am 20. September 2013 in Baiersbronn-Mitteltal im Zentrum: Dr. Susanne Schaal-Gotthardt, Leiterin des Hindemith-Instituts Frankfurt, wird im Rahmen des Sonderkonzerts zum Kuratoriumstag den Festvortrag zum Festivalmotto 2013 halten. Das Armida-Quartett, erster Preisträger des Internationalen ARD-Wettbewerbs München 2012 und Sonderpreisträger des Schwarzwald Musikfestivals, ergänzt diesen Vortrag musikalisch mit Werken von Hindemith, Bartók und Ravel.
Nach Kriegsende waren viele Werke Hindemiths durch volksliedhafte Elemente geprägt – die Verbindung zum zweiten Mottobestandteil. Von Volksliedern zu südamerikanischen Klängen über badische Folklore bis zu klassischen Werken, die folkloristisch geprägt sind, dürfen die Festivalbesucher auf die faszinierende „Volksmusik“ unserer Erde gespannt sein!
Dieter Ilg, Deutschlands führender Jazzbassist und ECHO-JAZZ-Preisträger, interpretiert mit seinem Soloprogramm Bass – Folk Songs nationale und internationale Volksliedmelodien (24. September). Französisch-spanische Klänge werden mit dem ECHO-KLASSIK-Preisträger Minguet-Quartett und Friedemann Wuttke, Gitarre, sowie dem Kastagnettenspieler Felix Matzura im Schloss Ettlingen erklingen (28. September). Gitarre und Streichquartett – diese seltene und zugleich spannende Kammermusikbesetzung wird sowohl die klassischen Konzertbesucher als auch Liebhaber der Gitarrenmusik und junge Hörer begeistern.
„Klavierspiel auf europäischem Top­niveau“, attestierte die Presse Joseph-Maurice Weder, geboren 1988, dem Gewinner einiger der renommiertesten Studienpreise der Schweiz und Stipendiat der Stiftung Lyra. Sein Klavierrezital am 26. September in Sankt Blasien ist den großen deutschen Romantikern Brahms, Schubert und Schumann gewidmet.
Mit dem Festivalchor-Workshop am 29. September im Kurhaus Freudenstadt bietet das Festival Musikbegeisterten und Neugierigen vom Teenager bis zum Best Ager die Möglichkeit, sich beatboxend der „folklore 2.0“ zu nähern. Robeat erklärt in diesem Kurs mit viel Spaß und Körpereinsatz die Grundlagen des Beatboxens und lädt mit einem Augenzwinkern zum Abenteuer einer ganz anderen, modernen Folkloreinterpretation ein.
Am 2. und 3. Oktober endet in Bad Wildbad und Alpirsbach die Festivalsaison 2013 glanzvoll mit einer großen Hommage an Paul Hindemith: Seine Symphonischen Metamorphosen, die Symphonie Mathis, der Maler sowie Ravels Ma mère l’oye inter­pretiert die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz unter der Leitung von Festival­intendant Mark Mast.
20. September bis 3. Oktober 2013

Informationen & Karten
Festspielbüro: Tel. +49 (0) 74 41/86 47 16
http://www.schwarzwald-musikfestival.de