Donnernder Applaus. Der Vorhang fällt. Immer und immer wieder müssen die Darsteller auf die Bühne, ihr Haupt vor dem begeisterten Publikum verneigen. Schillers Räuber am Ort seiner Uraufführung erleben: im Nationaltheater in Mannheim. Dort, wo 1782 unter Anwesenheit des blutjungen Dichters Literatur- und Theatergeschichte geschrieben wurde. Welch ein Erlebnis! Alle zwei Jahre bei den Internationalen Schillertagen wird die Großstadt zur Bühne der kreativen Schiller-Köpfe. 2013 ist es wieder so weit, dann soll es um die gesellschaftspolitische Bedeutung des großen Klassikers aus dem Südwesten gehen.
Szenenwechsel. Der Wind weht um die Nase. Ein Hauch von Poesie liegt in der Luft. Hier am Neckar, in Marbach, wuchs Schiller auf. In Ludwigsburg ging er zur Schule, auf dem Hohenasperg besuchte er seinen Freund Schubart im Gefängnis. Heute verbindet der Schiller-Radweg die Schiller-Orte im Neckar- und Bottwartal, lassen sich Radfahrer auf den Spuren des Dichters treiben. Seine ländlichen Wurzeln sind hier ebenso greifbar wie die anderer Geistesgrößen: Eduard Mörike war hier, Justinus Kerner, David Friedrich Strauß. Im Wirtshaus von Neckarweihingen soll Wandersbursche Schiller gern mit Freunden eine kalte Milch getrunken haben.
Das Flair der großen Städte
Jeder weiß, dass die Städte Baden-Württembergs kulturelle Hochburgen sind. Hier gibt es Theater, Ballett, Museen, Kinos, Konzerte, Lesungen, Opern und Zeugnisse großer Architektur. Sehen und gesehen werden, heißt die Devise, und wer immer an einem lauschigen Sommerabend durch Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Pforzheim, Baden-Baden, Ulm, Stuttgart oder Mannheim spaziert, weiß, wovon die Rede ist. Kein Zweifel, dass auch Herr von Schiller schon die Vorzüge einer gepflegten Urbanität schätzte.
Doch Kultur ist mehr als nur städtisches Leben. Das wussten schon die Dichter und Denker, die zuweilen regelrecht aufs Land geflüchtet sind, um wieder kreativ sein zu können: Die Künstler- und Schriftstellerkolonien auf der Bodenseehalbinsel Höri zeugen bis heute davon. Hesse, Dix und viele andere haben sie zu einer Kulturlandschaft ganz eigener Prägung gemacht und dort besuchenswerte Häuser hinterlassen.
Große Festivals in kleinen Städten
Stichwort Musik: Da bildet die Popakademie Mannheim die Sänger von morgen aus, genießt die Oper von Stuttgart einen Ruf, der weit über die Landesgrenzen hinausgeht. Doch zeigt der Hohenloher Kultursommer, wie vielfältig und bezaubernd Konzerte auf dem Land sein können, umgeben von alten Schlössern und Flüssen, goldgelben Weizenfeldern und Fachwerkstädtchen. Auch das Festival Europäischer Kirchenmusik hat sich mit Schwäbisch Gmünd eine solch pittoreske Umgebung ausgesucht und das Schwarzwald-Musikfestival bewiesen, dass auch im dunklen Tannenwald Musik drin ist.
Die Liste ließe sich beliebig fortführen: mit den Weltkulturerbestätten und Klöstern, die auf dem Land sind. Einem Kurort wie Baden-Baden, der ebenso viel mondänen Charme ausstrahlt, wie er die Gemütlichkeit einer Kleinstadt besitzt. Oder mit einem kulturellen Highlight wie dem Heidelberger Schloss, das den idealen Ausgangspunkt für eine Wanderung auf dem Neckarsteig bildet, um wenige Kilometer nach der Universitätsstadt in die idyllische Vielfalt der Burgen, Dörfer und Kleinstädte einzutauchen. Stadt, Land, Fluss sind in Baden-Württemberg im allerbesten Sinn vereint!
Informationen
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