„Zur 10. Ausgabe hat unser hoch interessiertes Publikum die 50 000-Besucher-Grenze genommen. Das schönste Geschenk haben die Sammler aber den Galeristen bereitet – mit guten Umsätzen durch ihre Leidenschaft für die Kunst“, resümiert die Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, Britta Wirtz, nach der 10. art KARLSRUHE im März 2013. Die Begeisterung für das Angebot der Galeristen bleibt ungebrochen.
Schon am Eröffnungstag zeichnete sich der Erfolg der 10. art KARLSRUHE ab. Bereits in den ersten Messestunden häuften sich die Verkaufsmeldungen: Werke von Josef Albers (für je 9500 Euro) bei der Düsseldorfer Galerie Ludorff fanden genauso schnell einen stolzen neuen Besitzer wie Fritz Winters Komposition, WK 751 (120 000 Euro) am Stand des Fritz-Winter-Hauses, Ahlen. Auch die Londoner Gilden’s Arts Gallery verbuchte bei der Preview überaus erfreuliche Verkäufe. Das teuerste Werk am Stand, ein erst kürzlich entdecktes Pastell des Impressionisten Camille Pissarro, wurde an einen deutschen Sammler abgegeben. Renate Krümmer von Krümmer fine art aus Hamburg stimmte in das Loblied ihrer Kollegin ein: „Schon der Eröffnungstag lief spitze. Sieben Werke für eine Galerie unserer Preiskategorie, das ist ein Wort.“
Die Hamburger Galeristin veräußerte unter anderem Die Hausdame von Gabriele Münter (68 000 Euro) und einen Frauenkopf von Sigmar Polke (100 000 Euro). Ein echter Anziehungspunkt der Messe war Giacomo Manzùs monumentale, dreieinhalb Meter hohe Bronze Grande Cardinale in Piedi auf dem Skulpturenplatz der Zürcher Galerie Vertes Modern. „Baden-Württemberg ist die kaufkräftigste Region in Deutschland, und das merkt man“, urteilt Bennet Vertes, der unter anderem eine Markus-Lüpertz-Skulptur für 58 000 Euro und ein Werk aus Andy Warhols Toy Series für 185 000 Euro verkaufte.
Aus 13 verschiedenen Ländern kamen die Aussteller, darunter Bamberger aus Straßburg, Goethe aus Bozen oder Taguchi aus Tokio. „Ich habe zwei große Werke verkauft und auch mehrere kleine Arbeiten und bin sehr glücklich darüber“, berichtet die Künstlerin Lore Bert, die gerade ihr Biennale-Projekt Lore Bert und die Platonischen Körper vorbereitet. Die Bildobjekte aus handgeschöpftem Japanpapier und 23-karätigem Blattgold am Stand von Dorothea van der Koelen, Mainz/Venedig, brachten jeweils 60 000 Euro (die Galeristin schwärmte zudem von der internationalen Besucherresonanz). Doch nicht nur Verkaufszahlen zählen auf der art KARLSRUHE. Werner Lauth, Ludwigshafen, nennt andere Argumente, die ebenso relevant sind: „Die art KARLSRUHE ist eine finanziell wichtige Messe für uns, aber sie ist auch eine sehr kommunikative Messe. Hier findet ein reger Austausch zwischen Kollegen, Künstlern und den Kunstliebhabern statt.“ Dass die Messe auch Plattform für Kontakte ist, kam Dieter F. Lange, Wasserwerk.Galerie Lange, Siegburg, gleich doppelt zugute. „Ein renommierter Galerist aus Zürich will unbedingt eine Ausstellung mit Josef Wittlich machen“, erzählt der Galerist, der über 400 Werke aus dem Nachlass des Outsider-Künstlers besitzt. Auch hier spürt man jene Leidenschaft für die Kunst, die das Motto der 10. art KARLSRUHE ist.
„Dass die Messe so sympathisch ist, liegt am Charakter der Veranstalter genauso wie an der Mentalität des Publikums“, weiß Eva Poll, Galeristin aus Berlin. Gute Verkäufe, ein begeistertes Publikum und überwiegend zufriedene Galeristen – so viel Anerkennung könnte einem durchaus zu Kopf steigen. Aber Ewald Karl Schrade bleibt realistisch: „Nein, keine Sorge, der Erfolg dieser 10. art KARLSRUHE wird uns nicht übermütig machen. Wir arbeiten – wie bisher – weiter an der Verbesserung der Messe und freuen uns jetzt schon auf 2014.“
Die 11. art KARLSRUHE findet vom 13. bis 16. März 2014 statt.
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