Ein Galaabend 2012 im Wiener Burgtheater:
Hier widmet sich ImPulsTanz ganz dem zeitgenössischen Ballett. Gestaltet wird dieser Abend in Zusammenarbeit mit dem Direktor des Wiener Staatsballetts, Manuel Legris, der dabei mit Tanzstars mehrerer internationaler Ensembles zusammenarbeitet. Legris wird in diesem Rahmen auch selbst auf der Bühne stehen, gemeinsam mit Aurélie Dupont, Startänzerin des Ballet de l’Opéra National de Paris, in einem von Jiří Kylián choreografierten Duett.
Des Weiteren bietet ImPulsTanz 2012 ein hochkarätiges Performanceprogramm, das mehr als 50 Produktionen österreichischer und internationaler Künstler(innen) und Compagnien umfasst, darunter die belgische Tanzikone Anne Teresa de Keersmaeker, die gemeinsam mit ihrer weltbekannten Compagnie Rosas und dem Musikensemble Ictus eine Neuinszenierung ihres legendären Werks Drumming im Burgtheater zur Aufführung bringt.
Der belgische Provokateur Jan Fabre kommt dieses Jahr mit zwei Premieren von Neuinszenierungen seiner frühen Theaterspektakel, darunter The Power of Theatrical Madness. „Europas Wunderkind“ nannte The Village Voice den jungen Jan Fabre, als er 1984 mit diesem Stück die Theaterwelt revolutionierte. Belgiens Enfant terrible greift das Werk nun erstmals wieder auf und zeigt das vierstündige Stück im Burgtheater. Außerdem wird das achtstündige Meisterwerk This is theatre like it was to be expected and foreseen aus dem Jahr 1982 bei ImPulsTanz in der Halle G zu erleben sein, inklusive Frühstück im Anschluss an die Vorstellung.
Uraufführungen präsentieren unter anderen der bulgarische Extremperformer Ivo Dimchev mit the P project und der US-Franzose Mark Tompkins, der eine Revue im Stil des Vaudeville gestaltet! Der in Frankreich und Benin lebende Tänzer, Choreograf und Voodoo-Priester Koffi Kôkô beschwört die Schönheit des Teufels, Faustin Linyekula erzählt in Le Cargo Geschichten aus dem Kongo, und Trajal Harrell setzt seine Voguing-Reihe fort, indem er die antike Tragödie Antigone zum Voguen bringt, während das Choreograf(inn)enduo François Chaignaud und Cecilia Bengolea gemeinsam mit drei weiteren Tänzer(inne)n in Danses Libres die freien Tänze des fast vergessenen François Malkovsky auf die Bühne von heute überträgt. Jennifer Lacey wirft einen Blick in die Zukunft, und der belgische Choreograf Wim Vandekeybus unternimmt mit seiner Compagnie Ultima Vez eine Reise ins menschliche Gedächtnis.
Die kanadische Tanzlegende Benoît Lachambre eröffnet und beschließt das diesjährige ImPulsTanz-Festival: Am 12. Juli zeigt er Chutes incandescentes, in dem er sich gemeinsam mit der charismatischen Performerin und Musikerin Clara Furey in ein Solo für zwei Körper begibt. Zum ImPulsTanz-Abschluss wechselt er in Snakeskins die Rollen wie eine Schlangenhaut. Während der Festivalzeit wird Benoît Lachambre auch als DanceWeb-Mentor 67 internationale Stipendiat(inn)en aus 40 Ländern begleiten.
Der ImPulsTanz-Mitbegründer und Direktor der Tanzbiennale in Venedig, Ismael Ivo, zeigt mit seiner Compagnie eine Neubearbeitung des Kresnik-Klassikers Francis Bacon, in dem der Startänzer und Choreograf in den 90er-Jahren brillierte und nun erneut selbst und mit unvergleichlicher Intensität den Hauptpart tanzen wird. Und er wird natürlich auch heuer wieder in seinen Workshops sein Wissen mit tanzbegeisterten Anfänger(inne)n teilen.
Choreographic Platform Austria zu Gast bei ImPulsTanz 2012
ImPulsTanz ist 2012 zum ersten Mal Gastgeber der Choreographic Platform Austria CPA*, die das ganze Festival durchzieht und sich in konzentrierter Form vom 25. Juli bis 1. August 2012 präsentiert.
Die CPA* 2012 spannt einen Bogen von Uraufführungen und Previews bis hin zu Werk-Highlights von Tanz- und Performancekünstler(inne)n, die in Österreich leben und arbeiten. Den Auftakt zum Österreichschwerpunkt macht Philipp Gehmacher, der bei der CPA* eine neue Soloarbeit als Weltpremiere präsentiert. Ins Paradies und seine Abgründe geht es zum Abschluss der Österreichreise mit Chris Haring und Liquid Loft in einem Teil ihrer Reihe The Perfect Garden.
Auch Andrea Maurer & Thomas Brandstätter/studio 5 zeigen eine Uraufführung und setzen damit ihre Arbeiten der Impossible Movement Series zur Stop-Motion-Technik fort. Einen Ausblick auf ihr nächstes Projekt gibt das Kollektiv Superamas mit einer TALK-SHOW, die aufgenommen und in ihr neues Stück einfließen wird.
Newcomer auf der Bühne
Die [8:tension] Young Choreographers’ Series, die seit Jahren dem Nachwuchs im zeitgenössischen Tanz eine Bühne bietet, eröffnet 2012 die Chance auf einen Preis im Wert von 10 000 Euro: Bereits zum zweiten Mal wird im Rahmen des Festivals die europäische Auszeichnung für zeitgenössische Choreografie, der Prix Jardin d’Europe, verliehen. Aus diesem Anlass wird die Newcomerreihe [8:tension] in diesem Jahr erweitert und präsentiert die Arbeiten von insgesamt 14 aufstrebenden internationalen Künstler(inne)n und Compagnien aus Europa.
Mit im Rennen um den Tanzpreis ist unter anderem die facettenreiche junge Choreografin An Kaler mit ihrem Trio Insignificant Others. Eine weitere Preiskandidatin ist die in Deutschland lebende Japanerin Naoko Tanaka, die in ihrem Solo Die Scheinwerferin Schein und Sein in neuen Dimensionen begreift, während The Loose Collective mit der skurril-humorvollen Inszenierung Here comes the crook ein zeitgenössisches Musical zeigt. Weitere [8:tension]-Beiträge kommen aus Finnland, Schweden, Kroatien und Belgien.
Informationen
Spielstätten
Albertina-Terrasse, Arsenal, Burgtheater, Barockgärten des Belvedere, Dschungel Wien, Grand Etablissement Gschwandner, Garage X, Kasino am Schwarzenbergplatz, MuseumsQuartier Halle G, Odeon, Schauspielhaus, WUK, ehemalige ZollamtskantineImPulsTanz
Vienna International Dance Festival
12. Juli bis 12. August 2012
www.impulstanz.com
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