Rund um das Judentum gibt es viele Fragen, manche sind tabuisiert, manche scheinen es nur zu sein. Wo ein Geheimnis vermutet wird, suchen viele schnell nach dem „Jüdischen“. Manche Fragen sind unbequem für den Fragenden, manche politisch nicht korrekt und manche peinlich. Dabei sind die Antworten oft gar nicht so schwer. Wie sehen Juden aus? Sind Juden besonders geschäftstüchtig? Können Juden heimisch werden? Darf man über den Holocaust Witze machen? Warum ist es so schwer, über Israel zu diskutieren? …
Gemeinsam mit den Künstler(inne)n Yael Bartana (Amsterdam/Berlin/Tel Aviv), Zoya Cherkassky (Tel Aviv), Adi Nes (Tel Aviv), Tamar Latzman (New York), Zbigniew Libera (Warschau), Bradley Meinz (Los Angeles), Shmuel Shapiro (Kißlegg), Harley Swedler (New York/Paris), Tamir Zadok (Tel Aviv), mit Woody Allen, Roseanne Barr und Sidney Lumet versuchen wir, diesen und anderen Fragen zu begegnen.
Und wir laden Sie ein, am Ende des Ausstellungsbesuchs Ihre eigenen Fragen zu stellen. Unsere Antworten finden Sie in unserem Blog www.wasSieschonimmerueber Judenwissenwollten.at.
bis 7. Oktober 2012
Das Museum
Eingerichtet in der 1864 erbauten Villa Heimann-Rosenthal, spannt das Museum den Bogen vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart, von der unsicheren Existenz der „Schutzjuden“ über religiöses Leben und bürgerliche Emanzipation bis zur Verfolgung, Flucht und Vernichtung im Nationalsozialismus. Individuelle Lebensgeschichten und Objekte erzählen von einem Leben zwischen Migration und Heimat, Tradition und Veränderung – vom lokalen Gemeindeleben zur Hohenemser Diaspora in aller Welt.
Das Museum bietet mehrsprachige Audioguides und Videoterminals. Eine Kinderausstellung mit Geschichten von Monika Helfer und Schattenbildern von Barbara Steinitz wartet auf junge Besucher.
Jüdisches Viertel und Jüdischer Friedhof
Wo einstmals die Israelitengasse und die Christengasse aufeinandertrafen, ist ein im Alpenraum einzigartiges Ensemble erhalten: Das Jüdische Viertel mit seiner ehemaligen Synagoge, der jüdischen Schule und Mikwe, den Häusern der wohlhabenden Hoffaktoren wie der armen Hausierer, Handwerker und Dienstboten, dem früheren Kaffeehaus Kitzinger und den Villen der Fabrikantenfamilien wird seit Jahren schrittweise restauriert. Vor den Toren der Stadt ist der seit dem Jahr 1617 angelegte Jüdische Friedhof bis heute erhalten und kann besichtigt werden.
Mehr als nur ein Ausstellungsbesuch
Das Museum bietet Gruppenführungen durch die Ausstellung, durch das jüdische Hohenems und zum Jüdischen Friedhof nach Voranmeldung. Im Museumscafé Lesegesellschaft werden die Besucher mit jüdischem Hochzeitskuchen und Kaffee, Bagels und koscherem Wein verwöhnt – im Sommer auch draußen im Garten.
Informationen
Jüdisches Museum Hohenems, Villa Heimann-Rosenthal
Schweizer Straße 5, A-6845 Hohenems
Tel. +43 (0) 55 76-73 9 89-0
Di–So & Fei 10–17 Uhr
www.jm-hohenems.at
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