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Mehr Klimt gab’s noch nie!

Das Wien Museum besitzt nicht nur die weltweit größte Klimt-Sammlung, sondern auch die vielfältigste. Erstmals komplett zu sehen – noch bis 16. September!

Karlsplatz, A-1040 Wien

Die Sammlung des Wien Museums umfasst alle Schaffensperioden und reicht von der Studienzeit und den ersten Großaufträgen in den 1880er-Jahren bis ins Jahr vor seinem Tod 1918. Unter den Gemälden sind mit Pallas Athene und dem Porträt von Emilie Flöge zwei absolute Meisterwerke, dazu kommt das faszinierende Aquarell Innenansicht des alten k. k. Hofburgtheaters, ein Auftragswerk aus den Jahren 1887/88, das dem aufstrebenden Maler große öffentliche Anerkennung einbrachte. Vor allem aber befinden sich in der Sammlung rund 400 Zeichnungen, aber auch Raritäten wie das unzensierte Skandalplakat für die erste Ausstellung der Secession, Klimts Malkittel, kostbare Druckwerke, Vintage Prints von Porträtfotos, die Totenmaske des Malers sowie Egon Schieles Zeichnung von Klimt auf dem Totenbett.

Zum 150. Geburtstag Gustav Klimts bietet sich die Gelegenheit, die Sammlung der Stadt Wien erstmals in einer Gesamtpräsentation zu sehen. Damit werden die vielen Facetten eines Künstlers am Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert spürbar. Spe­ziell die Zeichnungen – Skizzen für zentrale Werke ebenso wie eigenständige erotische Blätter – ermöglichen eine faszinierende Innenschau von Klimts Entwicklung und Arbeitsweise: ein Künstler in Nahaufnahme.

Das Konzept der Ausstellung ist – angesichts der Fülle des Materials – radikal: Es handelt sich bewusst nicht um eine klassische Präsentation ausgewählter Meisterwerke, gezeigt wird „der ganze Klimt“ des Wien Museums. Die Gestaltung der Ausstellung durch BWM Architekten übersetzt den rigorosen kuratorischen Ansatz mittels Hängung der Bilder in mehreren Reihen in ein imposantes Gesamtbild der Sammlung. Zugleich sorgt eine subtile Akzentuierung auf die wichtigsten Werke, dass Besucher(inne)n ein Leitfaden durch das Werk Klimts zur Verfügung steht. Die Ausstellung stellt in Videointerviews auch provokante Fragen zum heutigen Umgang mit Klimt, ob unkritische Verehrung oder hemmungslose Verkitschung: Wie viel „Klimtisieren“ (Ludwig Hevesi) hält Wien auf Dauer aus? Wo ist die Grenze zwischen erfolgreichem City-Branding „Wien um 1900“ und Klimt-Überdosis? Ist jede Bleistiftskizze ein Meisterwerk? Zu sehen sind außerdem Merchandising-Produkte zu Klimt, die in den vergangenen Jahren für die Sammlung angekauft beziehungsweise im Rahmen der viel beachteten Facebook-Aktion „Worst of Klimt“ von Usern aus der ganzen Welt gepostet wurden. Im Atrium des Wien Museums wird die Ausstellung durch eine Schau von Plakaten aus der Wienbibliothek zu Klimt-Ausstellungen im 20. Jahrhundert und zum Pseudo-Klimtstil in der Werbegrafik der 70er- und 80er-Jahre ergänzt. Zur Ausstellung erscheint ein Bestandskatalog im Verlag Hatje Cantz (Deutsch und Englisch).

bis 16. September 2012

Informationen

Wien Museum Karlsplatz, A-1040 Wien

Di–So und Fei 10–18 Uhr

Rahmenprogramm und weitere Infos auf

www.wienmuseum.at