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Am Anfang

Anselm Kiefer. Werke aus dem Privatbesitz Hans Grothes.
Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, D-53113 Bonn

Parallel zur dOCUMENTA (13) in Kassel präsentiert die Bundeskunsthalle in Bonn auf über 2000 Quadratmetern wichtige Werke des 1945 geborenen Künstlers Anselm Kiefer aus dem Privatbesitz der Familie Grothe.
Erstmalig wird dieses größte Werkkonvolut aus einer privaten Sammlung präsentiert, darunter auch neu erworbene Arbeiten. Die Auswahl belegt auch in der Ergänzung um skulpturale Werke eindrucksvoll die Einzigartigkeit von Anselm Kiefers Werk.
Kiefer ist einer der bedeutendsten internationalen Künstler unserer Zeit. Im Lauf seiner künstlerischen Produktion schuf er systematisch seinen eigenen labyrinthischen Kosmos, was ihm bis heute erlaubt, existenziellen Fragen nach den Mythen, der christlichen Religion, der jüdischen Mystik, der Geschichte, der Natur (bis hin zur Atomenergie), der Musik und der Literatur in bildnerischen Strategien höchster ästhetischer Qualität nachzugehen. Seine epischen Werke faszinieren nicht zuletzt durch ihre ungewöhnliche Materialwahl, welche die inhaltliche Aussage unterstützt: Dick aufgetragene Farbschichten, Erde, Blei, Lack, Pflanzen, Kleidung oder Haare lassen die Arbeiten über den zweidimensionalen Bildraum hinausgreifen.
Anselm Kiefer sucht die Geschichte hinter der Geschichte: „Ich mache ein Loch auf und gehe durch.“ Dieser Ansatz impliziert auch das Prozesshafte von Geschichte und Gedächtnis/Erinnerungen – gekoppelt mit der subjektiven Interpretation, dem sehr persönlichen, freien Gebrauch, der individuellen Mythologie und der eigenen künstlerischen Geste.

20. Juni bis 16. September 2012


PIXAR

25 Years of Animation

Findet Nemo, Toy Story, Cars und Ratatouille – mit intelligentem Humor, feinem Gespür für Charaktere und immer brandneuer Animationstechnik gelingt es den PIXAR-Machern seit Jahren, ein Film-Highlight nach dem anderen zu produzieren. Für die bisher 12 Spiel- und diversen Kurzfilme hat das Studio bereits 14 Oscars erhalten und war für 36 weitere nominiert.
Die Ausstellung in der Bundeskunsthalle taucht ein in die Welten der so beliebten Filme und gibt zudem einen tiefen Einblick in die Arbeitsweise der zur Walt Disney Company gehörenden Studios. Gemälde, Zeichnungen, Papierarbeiten, Maquetten, Filmsequenzen, Dokumentarbeiträge und Features zeigen die kreative und künstlerische Arbeit, die hinter den immer innovativen, vollständig computeranimierten Filmen steht.
Die erste Ausstellungsstation im New Yorker MoMA war ein gewaltiger Erfolg. Auch die Museen in London, Hongkong und Schanghai vermeldeten Besucherrekorde. Nun ist die Erfolgsausstellung – um Exponate der neuesten PIXAR-Filme erweitert – erstmals in Deutschland zu erleben.

6. Juli 2012 bis 6. Januar 2013


Narren. Künstler. Heilige

Lob der Torheit

In allen menschlichen Gesellschaften gibt es die Figur des Exzentrikers, der am Rand steht, als Außenseiter gilt und einerseits verachtet, aber andererseits als besonders und herausgehoben wahrgenommen wird. Die Ausstellung verfolgt die unterschiedlichsten Ausprägungen dieser universalen Figur und spürt ihr in allen Weltkulturen und Epochen nach. Zeitlich schlägt sie einen Bogen von altägyptischen Zeugnissen bis zu jüngsten Werken des 21. Jahrhunderts und beweist eindrucksvoll, dass trotz aller oberflächlichen Verschiedenheit des Ausdrucks die archetypische Figur und ihre Funktion seit 3000 Jahren Menschheitsgeschichte unverändert aktuell sind. Es werden überraschende Ähnlichkeiten und Kontinuitäten aufgedeckt: Narren, Schmiede, Propheten, Dichter, Schamanen, Priester gehören allesamt zu diesen Grenzgängern, leben in einer besonderen Sphäre und bringen Menschliches mit Übermenschlichem in Verbindung.
Tatsächlich erfüllen die exzentrischen Figuren eine essenzielle Rolle. So, wie es ohne Tod kein Leben gibt, kann es auch ohne Chaos und Exzess, ohne Unverständliches, Mystisches, Außergewöhnliches weder Ordnung noch Normalität geben. Der Lauf der Welt wäre in höchster Gefahr, wenn es keine „Meister der Unordnung“, keine Zauberer, Künstler oder Heiligen gäbe, wenn nicht der Karneval die Verhältnisse auf den Kopf stellte oder die Narren in Christo nachts beteten. Während die absolute Notwendigkeit des Andersseins für das Funktionieren menschlichen Lebens in der alltäglichen Betrachtung häufig aus dem Blickfeld gerät, rückt die Ausstellung die Randfiguren ins helle Licht und unterstreicht die vitale Bedeutung ihrer Aufgabe. Dabei wird sie selbst zu einem besonderen Ort: Ein echter Voodoo-Altar gehört zum Ensemble der Exponate, und der Rundgang für die Besucher gerät zu einer veritablen Initiationsreise.
Ausgestellt werden sowohl Bilder und Darstellungen der exzentrischen Figuren als auch deren magische Werkzeuge und Hilfsmittel. Die Schaustücke stammen aus zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen in Frankreich, Belgien, den USA, Deutschland, den Niederlanden, Brasilien, Dänemark, Russland und der Schweiz.

31. August bis 2. Dezember 2012

Informationen

Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland

Museumsmeile Bonn

Friedrich-Ebert-Allee 4, D-53113 Bonn

Tel. +49 (0) 228/91 71-200

Di, Mi 10–21 Uhr, Do–So 10–19 Uhr

Fr für Gruppen ab 9 Uhr

[email protected]

www.bundeskunsthalle.de