Ensemble Amarcord I, Foto Martin JehnichenMarkus Becker I, Foto Roland Schmidt

Vom Volkslied bis zum Klavierkonzert

Ein Festival rund um die Musik Max Regers.

Oberer Markt 1, D-92637 Weiden

Außergewöhnliche Konzertprogramme sind das Markenzeichen der Weidener Max-Reger-Tage, die zum mittlerweile 13. Mal dem Leben und Werk des Oberpfälzer Komponisten eine mehrwöchige Konzertreihe widmen. Unter dem Motto „Anverwandlungen“ rücken heuer besonders jene Kompo­sitionen in den Blickpunkt, die von Max Reger bearbeitet und herausgegeben wurden. Mit Zentrum in Weiden setzt das Festival dabei auch überregional Zeichen und ist in diesem Jahr sogar mit einem Konzert im italienischen Macerata zu Gast.

Max Regers Bearbeitungen sind ebenso umfangreich in ihrer Anzahl wie vielfältig in Art, Ausarbeitung und Besetzung. Schon beim Eröffnungskonzert mit dem Kammerorchester Karlsruhe unter Nachum Erlich erklingen neben den Bachschen Solo-Konzerten in Regers Bearbeitung für zwei Klaviere mehrere Liedbearbeitungen für Gesang und Kammerorchester nach Vorlagen von Schubert und Brahms.

Die regerschen Volksliedbearbeitungen für Männerchor stehen im Zentrum des Konzertabends mit dem vielfach preisgekrönten Ensemble Amarcord. Klavierduo- und -sololiteratur gibt es gleich an zwei Abenden: beim Klaviermarathon mit Mitgliedern der Musikhochschule München und zum Abschluss des Festivals beim Konzert des renommierten Reger-Interpreten Markus Becker, der neben den Transkriptionen der bachschen Choralvorspiele auch Regers Bearbeitungen der langsamen Sätze aus den Brahms-Symphonien vorträgt.  

Natürlich darf bei einem Reger-Festival die Orgelmusik nicht fehlen: Die zwei Weidener Künstler Sabine Lahm und Hanns-Friedrich Kaiser stellen unter an­derem die kürzlich wiederentdeckten Bearbeitungen schumannscher Lieder für Orgel und Gesang vor.

Um zwei Streichquartettprogramme bereichern das Philharmonia-Quartett Berlin und das Le-Musiche-Quartett, international begehrte Interpreten mit Wurzeln in der Oberpfalz, das Musikfestival. Die Munich Brass Connection nähert sich dem Motto in einem anderen Sinn: Sie steuert eigene Bearbeitungen regerscher Werke bei.

Ein wesentliches Ziel des Festivals ist es, die nachwachsende Musikergeneration ebenso wie lokale Interpreten zur Auseinandersetzung mit der Musik Max Regers anzuregen. Junge Künstler haben nicht nur die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch in mehreren Meisterkursen, sondern es werden in jedem Jahr neben renommierten Reger-Interpreten auch aufstrebende Solisten, Ensembles und Künstler aus der Region zu ­eigenen Konzerten eingeladen.

Ein besonders reizvolles Programm haben hier die jungen Musiker des Trios Lieto, Preisträger verschiedener internationaler Kammermusikwettbewerbe, mit ihrer Pianistin Katsura Mizumoto im Gepäck: Max Reger erklingt mit dem Streichtrio op. 77b zunächst im Original, dann mit den Träumen am Kamin in eigener Bearbeitung ausgewählter Sätze des Trios für Klavier solo.

Die Konzerte werden von einer Reihe von Vorträgen ergänzt. Drei profunde Reger-Kenner – die Professor(inn)en Susanne Popp, Siegfried Mauser und Wolfgang Ra­thert – unterstützen das Festival nicht nur bei der Konzeption, sondern führen auch in ausgewählte Konzerte ein. Unabhängig vom diesjährigen Themenschwerpunkt, sprechen außerdem Prof. Karl Kammerlander aus Weimar über Regers Dehmel-Vertonungen und Dr. Frank Pinotek aus Bayreuth über den „Theatermenschen“ Reger.

4. bis 23. September 2011

Informationen

Festivalbüro Weidener Max-Reger-Tage
Tel. +49 (0) 961/81 41 22

www.maxregertage.de

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