Mit Wagner-Opern, Konzerten und Kammermusik verwandeln die Tiroler Festspiele Erl das Passionsspieldorf Erl vom 7. bis 31. Juli wieder in ein Festspiel-Eldorado. Leidenschaft für anspruchsvolle Musik, Glanz und Glamour sowie eine gesunde Portion Bodenständigkeit sind von Anbeginn prägend für die Festspiele.
Nymphen, Bacchantinnen und tanzende Paare schmücken die Szenerie in Richard Wagners Tannhäuser. Das Herrschaftsgebiet der Venus ist unwirklich erleuchtet, erfüllt von den Verführungskünsten der Venus und ihres Gefolges.
Doch es wäre keine Wagner-Oper, könnte es bei diesem friedlich-harmlosen Leben bleiben: So bricht Tannhäuser aus dem Land der Venus aus, nimmt an einem Sängerwettstreit teil, um das Herz der schönen Elisabeth zu gewinnen. Die großen Themen der Oper treten zutage: Liebe und Hass, Entscheidung und Zweifel, Rache und Buße und schließlich die Hoffnung auf Versöhnung.
Auf Tuchfühlung mit den großen Fragen des Lebens
Die Tiroler Festspiele Erl präsentieren im Sommer 2011 einen Querschnitt durch Wagners Werk: Den frühen, rebellischen Komponisten zeigt sein Tannhäuser, in dem es vor allem um die Bedingungen der Liebe geht. Die Meistersinger von Nürnberg stammen aus der Feder eines gereiften Richard Wagner. Hier stellt sich bis zuletzt die spannende Frage: Ist die „große Liebe“ mit dem bürgerlichen Dasein vereinbar? Im Alter wandte sich Wagner schließlich den „letzten Fragen“ zu. In seinem Parsifal sehnen sich die keuschen Gralsritter ebenso wie die verführerischen Blumenmädchen nach der Erlösung durch den „reinen Toren“, den sie im Titelhelden vermuten.
„Made in Erl“: Opernglanz vor Alpenkulisse
Zur Aufführung gebracht werden die Stücke von Maestro Gustav Kuhn, dem Orchester und der Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl sowie den Solistinnen und Solisten der Accademia di Montegral. Wie jedes Jahr sind die Erler Kinder dabei, die mit jugendlichem Charme und kindlicher Unbeschwertheit den Opern ihren einzigartigen Erler Charakter verleihen.
Neben den Opern stehen auch große Symphoniekonzerte auf dem Programm: Beethovens berühmte 9. Symphonie mit der Ode „An die Freude“ und Verdis Missa da Requiem; zur Eröffnung erklingt Bruckners 4. Symphonie. Außerdem wird das Haydn-Orchester von Bozen und Trient zu einem Gastspiel erwartet, unter anderem mit Brahms’ Ungarischen Tänzen. Für zeitgenössische Kontraste sorgt die Osttiroler Musicbanda Franui, die zum Ständchen der Dinge aufspielt – mit ihrem unnachahmlichen Klang „covern“ Franui das Liedschaffen von Schubert, Brahms und Mahler.
Musikalische Kostbarkeiten im Erler Kammermusikzyklus
Klassisches und zeitgenössisches Repertoire prägt den Erler Kammermusikzyklus. Besonders hervorzuheben: das Minguet-Quartett, Echo-Preisträger 2010, mit Werken von Bach bis Glenn Gould. Liederabende bieten die Gelegenheit, Opernsolisten in Nahaufnahme zu erleben, Pianist Davide Cabassi lädt zu seiner Konzertreihe „Cabassi & Friends“ ein. Im Gasthaus Blaue Quelle erkunden die Birds of Vienna Schu-
berts volkstümliche musikalische Seite, der Abend TannhäusERL offeriert Chansons und Couplets von Nestroy und Kreisler.
7. bis 31. Juli 2011
Informationen
Tiroler Festspiele Erl Betriebsges. m. b. H.
Adamgasse 1,
A-6020 Innsbruck
Tel. +43 (0) 512/57 88 88-13
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