LaVenexiana © LaVenexianaSalomé Kammer © Andreas LudwigKasseler MusiktageKasseler Musiktage, Ballhaus

Kreuzungen – Elend und Glanz. Heinrich Schütz und Europa

2010 jährt sich der Geburtstag von Heinrich Schütz zum 425. Mal, Grund für ein groß angelegtes, internationales Schütz-Fest in Kassel, das die Kasseler Musiktage als Kooperationsprojekt zusammen mit der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft veranstalten.
Heinrich-Schütz-Allee 35, D-34131 Kassel

Die insgesamt neun Konzerte des Schütz-Fests konfrontieren Alte und Neue Musik für verschiedenste Besetzungen aus ganz Europa: von Moritz dem Gelehrten, Heinrich Schütz und Giovanni Gabrieli über nicht minder bekannte Namen wie Louis Couperin, Johann Jacob Froberger und Jean-Marie Leclair bis zu Gustav Mahler, Ján Cikker, Karl Amadeus Hartmann, Rudolf Mauersberger, Lucia Ronchetti und Thomas Daniel Schlee. Zu den Künstlern und Ensembles des Schütz-Fests gehören Spezialisten für Alte Musik (Manfred Cordes und das Ensemble Weser-Renaissance Bremen, Pieter Dirksen und La Suave Melodia, Konrad Junghänel und das Ensemble Cantus Cölln, Norbert Schuster und die Cappella Sagittariana Dresden), aber auch das Kammerensemble Neue Musik aus Berlin sowie Ensembles vor Ort.
Die Kasseler Musiktage widmen sich weiterhin schwerpunktmäßig der Vokalmusik von Monteverdi bis Mahler, aber auch der Neuen Musik und eigens für die Veranstaltungen geschaffenen Auftragskompositionen. So ist der Rossika-Chor aus Sankt Petersburg mit liturgischen Gesängen aus dem alten und neuen Russland sowie mit Werken von Aleksandr Knaifel und Arvo Pärt zu Gast, und der Estnische Philharmonische Kammerchor unter Frieder Bernius bietet Kompositionen von Schütz, Johann Sebastian Bach und Arvo Pärt. Salomé Kammer zelebriert in einem Liederabend Werke von Hildegard von Bingen bis John Cage. Das hr-Sinfonieorchester unter Kristjan Järvi konzertiert mit dem Pianisten Alexander Toradze im Kasseler Opernhaus.
Liederzyklen der zeitgenössischen Komponisten Alexander Muno, Ines Lütge, Ying Wang und Philipp Maintz stellt ein Konzert, zum Teil in Uraufführungen, im Kulturbahnhof unter dem Motto „Leidenszeiten – Lebensweiten“ vor.
Ein Theaterprojekt nach Joseph Roths Legende vom heiligen Trinker (Regie: Sylvia Armbruster) wird an drei Abenden im Kasseler tif zu erleben sein.
Schließlich wird in einem Abschlusskonzert in der Martinskirche mit Opernarien von Barockkomponisten von Monteverdi bis Händel und dem italienischen Ensemble La Venexiana ein hoch gestimmter, versöhnlicher Ausklang unter dem Motto „Licht aus dem Süden“ gefunden werden.
Als „roter Faden“ begleiten sieben Lesungen aus Hans Christoffel von Grimmelshausens Abenteuerlichem Simplicissimus in den historischen Räumen im Gewölbekeller des Kasseler Karlshospitals das gesamte Festival, kommentiert durch Musik zeitgenössischer Komponisten. Der erste deutsche Barock- und Schelmenroman, angesiedelt in den Wirren des 30-jährigen Kriegs, spiegelt das Spannungsfeld zwischen Weltentsagen und Weltzugewandtheit, zwischen „Elend“ und „Glanz“ wider und rundet das Gesamtbild der Kasseler Musiktage auf der literarischen Seite ab.

Informationen
Kasseler Musiktage
28. Oktober bis 14. November 2010
42. Internationales Heinrich-Schütz-Fest Kassel
28. Oktober bis 3. November
Kasseler Musiktage e. V.
Heinrich-Schütz-Allee 35, D-34131 Kassel
Tel. (+49-561) 316 45 00
[email protected]
www.kasseler-musiktage.de

Leserkommentare

Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.