Das international renommierte L’Orfeo-Barockorchester unter Michi Gaigg stellt den „Vater der deutschen komischen Oper“ auf Schloss Greinburg als wahren Meister der musikalischen Tragödie vor. „Was für ein holder Klang lässt sich von Weitem hören? Wie kützelt dies mein Ohr?“ Niemand anders in der Welt als Orpheus, Sänger aus Thrakien, Sohn des Apollon und der Muse Kalliope, vermag so wunderbar zu singen und so herrlich Lyra zu spielen. Die tönende Geschichte über seine rührende Liebe zur Nymphe Eurydike und die über den Tod andauernde Treue wurde am 9. März 1726 auf dem Hamburger Gänsemarkt unter der Leitung von Georg Philipp Telemann uraufgeführt. Erleben Sie auf Schloss Greinburg das „Orpheus-Drama“ im originalen Deutsch, mit wohldosiert platzierten italienischen und französischen Beigaben, in Musik gesetzt von einem Großmeister des Barock, der die Idee von der Zusammenführung unterschiedlicher nationaler Musikstile zu seinem Erfolgsgeheimnis machte.
Spieltage: 7., 8., 13., 14., 15. August 2010, 18 Uhr, Schloss Greinburg, A-4360 Grein an der Donau
Stimmgewaltig, virtuos, variantenreich
Ausgehend vom bilderreichen Gefühlskosmos des Barock über das Mozart-Oratorium Betulia liberata bis zum pulsierenden Groove aus dem Hier und Heute (Agens Heginger) führt die Konzertreihe: Les sentimens mit einem Pasticcio aus Opern Jean-Baptiste Lullys, die Sopranistin Ulrike Hofbauer und ihr Ensemble savádi, Triphonis und erlesene Solisten setzen auf die Kraft der Stimme – geistliche und weltliche Vokalmusik in ihren verschiedensten Facetten. Eine der stärksten Frauengestalten des Alten Testaments, die jüdische Witwe Judith (Margot Oitzinger), ist Angelpunkt der Pietro-Metastasio-Vertonung des 15-jährigen Wolfgang Amadeus Mozart Betulia liberata. Eine Stadt wird vom Feind bedrängt, sie wird belagert, die Lage ist geradezu aussichtslos – bis im letzten Moment ein heldenmütiger Befreiungsschlag gelingt. Das L’Orfeo-Barockorchester unter Michi Gaigg, der Spezialistin für „Reichtum an Farben und dynamischen Abstufungen“, und ein virtuoses Solistenquintett jagen die Babylonier in der barocken Stiftskirche Waldhausen zum Teufel.
Instrumentale Höhepunkte
Midori Seiler, führende Barockgeigerin ihrer Generation, ist mit drei Partiten aus Johann Sebastian Bachs faszinierendem Werkzyklus Sei Solo in der Filialkirche Altenburg zu Gast.
Eine besondere Reverenz erweist der mehrfach ausgezeichnet Gitarrist Christian Haimel dem Festspielort Bad Kreuzen, ist doch die Uraufführung der Bad Kreuzener Idyllen von Jan Truhlár (1928 bis 2007) eine Hommage an den Geburtsort des Interpreten.
Kulturlandschaft Strudengau
Man kennt den Strudengau. Oder man muss ihn suchen. Dort, wo das östliche Mühlviertel (Oberösterreich) in die Donau fällt (Niederösterreich). Vom grünen Hügelrand zum blauen Donaustrand, das formt den Charakter dieser Gegend – die donauFESTWOCHEN verwandeln den Strudengau seit nunmehr 15 Jahren zum Podium lebendiger Zwiesprache von Alter Musik mit der Moderne und öffnen unter Intendantin Michi Gaigg manch musikalisches Schmuckkästchen.
Informationen & Tickets
29. Juli bis 15. August 2010
Tel. (+43-72 68) 26 8 57
Stadtplatz 5, A-4360 Grein an der Donau
[email protected]
www.donau-festwochen.at
Leserkommentare
Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.