Bild: Edgar KrappBild: Weimarer BläserquintettBild: Westböhmisches  Symphonieorchester

„… ohne Worte“

würdigt die Stadt Weiden in diesem Jahr ihren bekannten Sohn und Oberpfälzer Komponisten Max Reger. Von 6. September bis 10. Oktober findet zum mittlerweile 11. Mal das Musikfestival Weidener Max-Reger-Tage statt, das im Mendelssohn-Gedenkjahr einen Schwerpunkt auf wortgebundene, aber textfreie Werke der beiden Komponisten und ihrer Zeitgenossen setzt.
Oberer Markt 1, D-92637 Weiden

Mit Regers selten zu hörender Romantischer Suite nach Gedichten von Joseph von Eichendorff und Felix Mendelssohn Bartholdys Sommernachtstraum-Suite eröffnen die Smetana-Philharmoniker Prag eine Reihe von „Mottokonzerten“. Nachum Erlich (Violine) und Rudolf Meister (Klavier) beschäftigen sich mit Kompositionen über Tonbuchstaben, darunter Max Regers „S-C-H-A-F-E und A-F-F-E“-Sonate und die gemeinschaftlich von Robert Schumann, Albert Dietrich und Johannes Brahms komponierte F.A.E.-Sonate. Charakterstücke von Mendelssohn (Lieder ohne Worte), Reger (Träume am Kamin/Aus meinem Tagebuch) und Alexander Zemlinsky (Fantasien über Gedichte von Richard Dehmel) stehen im Fokus des Klaviersoloabends von Siegfried Mauser.
Um Liedtranskriptionen und -paraphrasen, vorgetragen in Verbindung mit den Originalvorlagen, dreht sich ein Konzertabend mit drei aufstrebenden Nachwuchskünstlern der Hochschulen München, Leipzig und Weimar. Und natürlich darf bei einem Reger-Festival die Orgelmusik nicht fehlen: Mottogetreu sind an zwei Konzertabenden mit Gunther Rost und Edgar Krapp auf Chorälen basierende Orgelkompositionen von Mendelssohn und Reger zu hören.
Mit Zentrum in Weiden strahlt das Festival dabei auch ins Umland aus und findet mit einem Konzert des Westböhmischen Symphonieorchesters in Marienbad in diesem Jahr zum ersten Mal grenzüberschreitend statt.
Ein wesentliches Ziel des Festivals ist
es, die nachwachsende Musikergeneration ebenso wie lokale Interpreten zur Auseinandersetzung mit der Musik Max Regers anzuregen. Junge Künstler haben nicht nur die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch in mehreren Meisterkursen, sondern es werden in jedem Jahr neben renommierten Reger-Interpreten auch aufstrebende Solisten, Ensembles und Künstler aus der Region zu eigenen Konzerten eingeladen, heuer zum Beispiel das Klavierduo Humburger, das beim 11. Murray-Dranoff-Wettbewerb in Miami unter anderem den Preis für die beste Reger-Interpretation erhielt, und das Weimarer Bläserquintett, Preisträger beim ARD-Wettbewerb 2006.
Ganz „… ohne Worte“ geht es dabei freilich nicht ab: Drei profunde Reger-Kenner – Prof. Dr. Susanne Popp, Leiterin des Max-Reger-Instituts Karlsruhe, Prof. Dr. Siegfried Mauser, Präsident der Hochschule für Musik und Theater München, Musikwissenschaftler und führender Interpret der Klaviermusik des 20. Jahrhunderts, und Prof. Dr. Wolfgang Rathert von der LMU München, gleichfalls Musikwissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt „neue Musik“ – unterstützen das Festival nicht nur bei der Konzeption, sondern führen auch in das diesjährige Motto und ausgewählte Konzerte ein.

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