In seinem ständigen Ausstellungsbereich präsentiert das Museum sowieso schon eine kleine Ausstellung zu dem wichtigen Volksheiligen und Namensgeber der Stadt: unter anderem einen fast 300 Jahre alten Gemäldezyklus zur Heiligenlegende oder auch die gut erhaltene, vor einigen Jahren restaurierte „Wendelslade“ aus dem frühen 16. Jahrhundert. Nun aber wird diese Ausstellung mit Exponaten aus Museen, Pfarreien und Privatbesitz ergänzt. Zu gleicher Zeit wird das Wendelinus-Thema kindgerecht aufgearbeitet – gemeinsam mit dem Team der Hochschule der bildenden Künste Saar wird an der Gestaltung dieses Projekts gearbeitet. Erlebnis pur und Geschichte, die wirklich im Gedächtnis der Kinder „hängen“ bleibt.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Begleitband zur Legende und Geschichte des Volksheiligen, aber darüber hinaus auch ein Erzähl- und Bilderbuch für Kinder ab acht Jahren (aber durchaus auch für Erwachsene spannend und lesenswert!). Kurz vor der Eröffnung dieser großen Sonderausstellung ist auf Anfrage ein Flyer mit allen Daten und sonstigen Informationen zu den geplanten Aktionen erhältlich.
Darüber hinaus wird in der ständigen Ausstellungen vor allem die Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts präsentiert. Sankt Wendel war vor fast 200 Jahren Hauptstadt eines kleinen Fürstentums, das zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha gehörte. Herzogin Luise, die Mutter von Prinz Albert (dem späteren Ehemann von Queen Victoria), residierte damals einige Jahre in der Stadt. Eins ihrer Zimmer ist im Museum rekonstruiert. Aber auch eine einfache Wohnstube aus dieser Zeit ist sehenswert. Die Sammlung der Pastellporträts des Malers Nikolaus Lauer und seiner Schüler zeugen von dem Wohlstand des damaligen Bürgertums.
Musikinteressierte können Wissenswertes über den heute fast vergessenen Komponisten Philipp Jakob Riotte erfahren, der zu seinen Lebzeiten vor allem in Wien sehr berühmt war.
Die Auswahl von etwa 40 Bildern aus dem gesamten Œuvre der Sankt Wendeler Malerin Mia Münster (1894–1970), Namensgeberin des Hauses, ergänzt das ständige Ausstellungsangebot.
Wichtig für das Haus sind aber auch die fünf Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst, die jährlich veranstaltet werden. Hier geht es in erster Linie um Ausstellungen von Künstlern, deren Biografie einen Bezug zum Saarland aufweist – natürlich von Künstlern, die hier geboren wurden, aber zum Beispiel auch von den international bekannten Bildhauern der „Europäischen Skulpturenstraße des Friedens“, die eines Tages von Paris nach Moskau verlaufen wird und direkt hinter dem Mia-Münster-Haus vorbeiführt.
Die Besucher dieser Wechselausstellungen können nicht nur das kostenlose Führungsangebot nutzen, sondern sich auch an den Werkgesprächen mit den Künstlern beteiligen, die immer während der jeweiligen Ausstellung stattfinden. Dieser persönliche Kontakt und die kurzweilige Präsentation garantieren für Jung und Alt eine spannende Kunsterfahrung.
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