Bild: Corinne ChapelleBild: Österreichisch-Ungarische Haydn-PhilharmonieBild: Leipziger  StreichquartettBild: Münchener KammerorchesterBild: Dina Ugorskaja

Haltet die Zeit!

Unter diesem Motto stehen große Jubilare und Jubiläen im Brennpunkt des diesjährigen Festivals.
Heinrich-Schütz-Allee 35, D-34131 Kassel

Das Jahr 2009 steht im Zeichen auffällig vieler Jubiläen großer Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft. Grund genug für die Kasseler Musiktage, sich auf Spurensuche nach den Beweggründen für den exzessiven Jubiläumskult unserer Tage zu begeben. Die thesenartige Beantwortung der Frage, ob dahinter möglicherweise das Bedürfnis steckt, in einer Zeit unablässiger Veränderungen und zwanghafter Fortschrittshörigkeit für einen Augenblick innezuhalten in der Besinnung auf unverbrüchliche (kulturelle) Werte, gab dem diesjährigen Festival seinen Titel.
Unter dem Motto „Haltet die Zeit!“ ermöglichen die Kasseler Musiktage an 18 Festivaltagen Erlebnisse, die den Wert des Vergangenen für unsere Gegenwart aufscheinen lassen. In mehreren Konzertzyklen wird dabei Gegenwärtiges in ein Spannungsverhältnis zu Vergangenem gesetzt und der kausale Zusammenhang zwischen Fortschritt und Musealität unmittelbar erfahrbar gemacht.
In verschiedenen Serien von Orchester- und Kammermusikkonzerten werden Werke der Jubilare Georg Friedrich Händel, Louis Spohr, Felix Mendelssohn Bartholdy, Joseph Haydn und anderer Komponisten mit Werkschöpfungen unserer Tage konfrontiert. Die Komponisten Jörg Widmann und Heinz Holliger sind in Schwerpunktprojekten vertreten.
Eingeladen sind das hr-Sinfonieorchester mit der Geigerin Alina Pogostkina unter der Leitung von Karl-Heinz Steffens, die Österreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie mit ihrem Leiter Ádám Fischer mit der Geigerin Corinne Chapelle, das Ensemble Modern, das Münchener Kammerorchester mit dem Geiger Pekka Kuusisto unter Alexander Liebreich sowie das Staatsorchester Kassel mit dem Pianisten Vladimir Stoupel und Patrik Ringborg am Pult.
Unter dem Titel „Vierklang“ sind bedeutende Streichquartette in Kassel zu Gast, darunter das Leipziger Streichquartett, das Auryn Quartett, das Quiroga Quartett aus Spanien und das tschechische Bennewitz Quartett.
„Antasten“ nennt sich der diesjährige Klavierzyklus mit den Pianist(inn)en Ulrich Murtfeld, Wladimir Stoupel, Dina Ugorskaja, Florian Uhlig und Sophie-Mayuko Vetter.
Darüber hinaus sind das Ensemble Modern und die Frankfurter Musikhochschule mit einem Großprojekt zu Louis Spohr vertreten, in Kooperation mit dem Staatstheater Kassel wird es eine konzertante Aufführung von Spohrs Oper Jessonda geben. Des Weiteren ergänzen Kolloquien das Programm des Festivals.

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