Mit der Ausgabe 2009 soll ein weiterer Schritt in diese Richtung unternommen werden. Die Thüringer Bachwochen finden vom 3. bis 26. April 2009 statt und werden über 30 Veranstaltungen anbieten. In keinem anderen Bundesland gibt es ein so einzigartiges Potenzial an historischen Bezügen zum Leben des Komponisten: Mit Bach-Haus und Taufkirche in Eisenach, der Traukirche in Dornheim, den frühen Wirkungsstätten in Mühlhausen, Arnstadt und Weimar sowie den Häusern der Vorfahren in Erfurt und Wechmar verfügt Thüringen über die Mehrzahl authentischer Bach-Orte. Diese Schauplätze mit Kunst und Kultur zu erfüllen ist eine wesentliche Aufgabe der Thüringer Bachwochen. Traditionell beginnt das Festival mit einem doppelten Paukenschlag: Den Auftakt stellt die beliebte „Lange Nacht der Hausmusik“ dar, in deren Rahmen über 60 Familien im ganzen Land zu Hauskonzerten in ihre Wohnungen einladen. Als Eröffnungskonzert wird die Aufführung von Bachs Matthäus-Passion in der Bach-Kirche Arnstadt präsentiert. Mit dem belgischen Ensemble La Petite Bande unter der Leitung von Sigiswald Kuijken gastiert ein international hoch geschätztes renommiertes Ensemble im Bach-Land Thüringen.
Auch 2009 werden wieder große Pianist(inn)en auftreten: So stellt Martin Stadtfeld seine Interpretation des Wohltemperierten Klaviers vor. Ihm folgt wenige Tage später die venezolanische Pianistin Gabriela Montero. Mit Konzerten etwa der kanadischen Sopranistin Stefanie True und des Ensembles Musica Infinita aus Den Haag, mit dem Leipziger Calmus-Ensemble und dem Cembalisten Vital Julian Frey lässt sich zudem ein guter Eindruck der internationalen Musikszene und ihrer jüngsten Vertreter(innen) gewinnen. Mit einer Neuerung will das Festival seinen Anspruch geltend machen, den Nachwuchs für klassische Musik zu begeistern. Aus diesem Grund soll 2009 erstmals die Reihe „generation bach@ school“ Solist(inn)en mit internationalem Ruf an Schulen führen, um dort Schüler(inne)n Klassik näherzubringen.
Neben genreübergreifenden Veranstaltungen wie Tanz, Jazz oder Kino werden auch die Jubiläen von Felix Mendelssohn Bartholdy und Georg Friedrich Händel gewürdigt. Nur einen Tag nach dem 250. Todestag Händels werden sich in Weimar die Berliner Barock-Solisten und Albrecht Mayer den Werken des Bach-Zeitgenossen widmen. Auch das Mendelssohn-Jahr wird mit zwei Kammerkonzerten gewürdigt: In Erfurt wird das Minguet-Quartett eine Brücke von Bach zu Mendelssohn schlagen, in der Residenzstadt Gotha spielen die Pianistin Liese Klahn und das Iturriaga-Quartett Mendelssohns Klavierquartett h-Moll op. 3.
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