Foto: Alexei Kornienko und Elena DenisovaFoto: Wörthersee Classics Festival

Klassik kennt keine Krise

Das Wörthersee Classics Festival liefert heuer wieder jene klassisch-romantischen Meisterwerke, die gerade in diesen Zeiten als Doping für die Seele so wertvoll sind. „Klassik kennt keine Krise“ lautet die Devise, und Musikfreunde können vom 17. bis 21. Juni ein spannendes Programm erleben, das Dramatik und Wohlklang, Leidenschaft und Liebe vereint.
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m Umfeld jener Komponisten, welche die mediterrane Stimmung am Wörther See in ihre Musik einfließen ließen – Johannes Brahms, Gustav Mahler, Hugo Wolf, Alban Berg und Anton Webern –, gibt es heuer echte Publikumsfavoriten wie Peter Iljitsch Tschaikowsky, Edvard Grieg und Antonio Vivaldi.
Seit acht Jahren, als die Geigerin Elena Denisova zur Intendantin und der Pianist und Dirigent Alexei Kornienko zum künstlerischen Leiter bestellt wurden, hat sich dieses Festival weit über die Grenzen Kärntens zu einem Markenzeichen für höchste künstlerische Qualität entwickelt.
Schon im Eröffnungskonzert am 17. Juni gibt es ein großartiges Werk zu entdecken: Mahlers Neunte, des Meisters letzte vollendete Symphonie (1910), in der er noch einmal die Quintessenz seiner Kunst präsentiert – Endzeitstimmung eines einmaligen Lebens. Martin Sieghart dirigiert die Berliner Symphoniker.
Am 18. Juni folgt große Romantik, ebenfalls mit energetisch angereicherten Werken. Zunächst gestaltet der amerikanische Pianist Sergey Babayan das dramatische 1. Klavierkonzert von Johannes Brahms, das sowohl Robert Schumann wie auch Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel als geistige Ahnväter zitiert. Anschließend dirigiert Alexei Kornienko die Berliner Symphoniker bei der vielschichtigen Fünften von Tschaikowsky, die 1888 entstand, als der Komponist in einer tiefen Sinnkrise steckte.
Auf die Präsentation des Alban-Berg-Buchs von Wilhelm Sinkovics am Nachmittag des 19. Juni folgt am Abend der Liederabend von Monica Theiss-Eröd, die gemeinsam mit ihrer Klavierbegleiterin, Arabella Lea, reizvolle Werke von Wolf, Alexander Zemlinsky und Richard Strauss zu Gehör bringt.
Auch am Samstag, dem 20. Juni, gibt es zwei Programmschwerpunkte: die Präsentation des fertiggestellten CD-Projekts Vivaldi – Vier Jahreszeiten auf vier berühmten Referenzgeigen von und mit Elena Denisova am Nachmittag und am Abend ein mitreißendes Konzert mit dem Klavierduo Eduard und Johannes Kutrowatz. Die Ungarischen Tänze von Brahms hört man integral im Konzert nur selten, und auch Franz Liszts Ungarische Rhapsodien wirken in ihrer Originalversion besonders eindrucksvoll.
Kulinarisch und wohl auch einzigartig klingt das Festival mit der Matinee am 21. Juni aus. Elena Denisova spielt den Solopart der Vier Jahreszeiten von Vivaldi – ein Vergnügen, das durch den Klang ihrer Kultgeigen garantiert ist. Im Vorspann führt Martin Kerschbaum seine Vienna Classical Players durch die Kärntner Sagen von Andreas Baska (Auftragswerk des Festivals) und Griegs Holberg-Suite.

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