Ein Festival des Buchs

Pünktlich zum Tag des Buchs am 23. April tauchte die Stadt Weiden in die Literaturszene ein. Unter der Schirmherrschaft des bayerischen Kultusministers, Dr. Ludwig Spaenle, und des Verlegers German Vogelsang und begleitet von Bayern2, steht in der oberpfälzischen Stadt elf Tage lang alles im Zeichen der Literatur. Große und kleine Literaturfreunde kommen dabei voll auf ihre Kosten. Die Weidener Literaturtage sind in den 25 Jahren ihres Bestehens nicht nur eine Veranstaltung für Literaturfreunde, sie sind zugleich ein geschätztes Markenzeichen weit über die nördliche Oberpfalz hinaus.
Autoren wie Jan Weiler und Ralf Isau werden mit ihren neuesten Publikationen das Publikum in ihren Bann ziehen, und bekannte Schauspieler(innen) wie Ulrike Kriener und Siemen Rühaak fesseln ihre Fans mit Texten berühmter Autoren.
Die vierwöchige Ausstellung Menschenbilder zeigt Werke von Armin Mueller-Stahl. Der weltberühmte Mime gehört ohne Zweifel zu den klassischen künstlerisch Mehrfachbegabten der deutschen Kulturgeschichte. Das Zeichnen ist für den vielseitigen Künstler eine Befreiung, es dient ihm gewissermaßen als „Ausgleich zum Gefesseltsein als Schauspieler“.
Der führende DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer wird auf die jüngste deutsche Geschichte zurückblicken. Unter dem Titel Wenn Gegner von gestern sich heute vertragen – 20 Jahre nach dem Mauerfall erinnert er sich im Gespräch mit dem Journalisten Hans Dieter Schütt an die spannende Zeit des Mauerfalls in Deutschland.
Die Lyrik gilt derzeit als die Avantgarde der deutschen Literatur. 20 Jahre nach der Wende hat sich eine neue Autorengeneration gebildet. Mit Ulrike Draesner, Lutz Seiler und Volker Sielaff werden die wichtigsten Vertreter(innen) dieser Generation zu Gast sein.
Edgar Hilsenrath gastiert bei den Weidener Literaturtagen – ein meisterhafter Erzähler und Satiriker von hohem Rang. Zusammen mit seinem Verleger, Volker Dittrich, wird er von seinem bewegten Leben erzählen. In Hilsenraths Geschichten entsteht eine Welt, die facettenreicher, amüsanter, erschreckender, schockierender, gemütlicher und liebevoller kaum zu denken ist.
Als „Sahnehäubchen“ setzt die Opernkabarettistin Katharina Herb den Schlusspunkt unter die 25. Weidener Literaturtage. Mit Tenore Amore beweist sie auf superbe Art, dass Opern weder langweilig noch langatmig oder verstaubt sein müssen. Spektakuläre Outfits, frivole Arien und eine berauschende Mimik zerfließen zu einem wahren Comedy-Opern-Happening ineinander.