Das Jahresthema des Sigmund Freud Museums 2023 „Gewalt/Violence“ beschäftigt sich mit Formen der Gewalt, die uns umgeben und ebenso von uns selbst ausgehen. Dieses Thema, das oft schwer in Worte zu fassen ist, wird anhand zweier Filme verhandelt, die Bezüge zwischen dem inneren Erleben und der Außenwelt darstellen. Welchen Ausdruck finden unbewusste Zustände, Dynamiken und Prozesse im animierten Bild? Diese und andere Fragen werden im Anschluss an jede Filmvorführung mit Expertinnen der Psychoanalyse und der Kulturwissenschaften gemeinsam mit dem Publikum diskutiert.
Beware of Trains
Emma Calder, UK 2022, Sprache: EN, 13’16
Vier zentrale Sorgen beherrschen eine Frau, die sich zugleich als Therapeutin und Patientin in Psychotherapie begibt: ein Mann, dem sie im Zug begegnet ist, ihr sterbender Vater, die Sicherheit ihrer Tochter und der Mord, von dem sie träumt, ihn begangen zu haben. Traditionelle Bleistiftzeichnungen und digitale Manipulationen von Modellen und Fotos kennzeichnen diesen animierten Gedankenkrimi. Der Film stellt nach 24-jähriger Produktionszeit die Krönung der Collagenkunst Emma Calders dar.
Esther Hutfless ist Philosoph:in, freie Wissenschaftler:in und Psychoanalytiker:in in Wien; Mitglied des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Hutfless lehrt an der Universität Wien, der Sigmund Freud Privatuniversität Linz und der Wiener Psychoanalytischen Akademie.
Marina Rauchenbacher ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, derzeit tätig an der Universität Wien und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie forscht und lehrt unter anderem zu deutschsprachiger Literatur, Comics, Gender Studies und visuellen Kulturen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen Tricky Women/Tricky Realities Animationsfilmfestival und dem Sigmund Freud Museum.
Anmeldungen sind ab Ende Mai möglich.