Sigmund Freud hatte 1938 die Möglichkeit, seinen gesamten Besitz nach London ins Exil mitzunehmen. In Wien bleibt deshalb jene Stelle, an der einst die psychoanalytische Couch stand, leer, denn in Freuds ehemaligen Arbeits- und Wohnräumen nach Stefan Zweig „eine Welt von gestern“ nachzubilden, würde eine Welt vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 zeigen und das wäre, „als ob es Freuds erzwungene Flucht ins Londoner Exil nicht gegeben hätte. Es würde einen wesentlichen Teil seiner Geschichte und damit auch der unsrigen verleugnen“, so die Direktorin Monika Pessler.
Stattdessen arbeitet das Konzept der Architekten Hermann Czech, Walter Angonese und Artec Architekten mit den verbliebenen Spuren am Ursprungsort der Psychoanalyse, mit Erinnerungsresten, die sich in diesen Erfahrungsraum eingeschrieben haben und denen nun eine besondere Aufmerksamkeit zuteilwird. Freilegungen von Wandschichten geben Aufschluss über die ursprüngliche Nutzung der Räume und erzählen ihre eigene Geschichte der Berggasse 19 und die ihrer Bewohner:innen.
Sonderführung mit Restauratorin Fabia Podgorschek
Die Sonderführung mit Fabia Podgorschek gewährt Einblicke in ihre Arbeit als Restauratorin an diesem geschichtsträchtigen Ort.
Dauer 90 Minuten
Treffpunkt: Innenhof des Sigmund Freud Museums
Der Eintritt ins Museum ist nur für angemeldete Gäste im Rahmen der Führung frei.
Anmeldung erforderlich bis zum 23. September an [email protected].
Eine Veranstaltung im Rahmen von Tag des Denkmals