Das Jeu de Marseille ist ein Spielkartenblatt, das als kollektives surrealistisches Kunstprojekt im Frühjahr 1941 in Marseille entstand. André Breton war der Initiator dieses mit seinen Trumpfkarten ans Tarot erinnernde Kartenspiel und entwickelte unter Beteiligung seiner Frau Jacqueline Lamba sowie sechs weiterer surrealistischer Künstler (Victor Brauner, Oscar Dominguez, Max Ernst, Jacques Hérold, Wifredo Lam, André Masson) einen eigenwilligen Bilderkanon aus 13 realen und fiktiven Charakteren. Letztere fungieren dabei als Platzhalter:innen spezifischer Spielkartenwerte sowie als Repräsentant:innen einer bestimmten Geisteshaltung. Auch Sigmund Freud wurde in den surrealistischen Figurenkanon als Magier des Traums aufgenommen.
Was bedeutet die Platzierung des Begründers der Psychoanalyse innerhalb des Jeu de Marseille und welche Schlussfolgerungen lassen sich aus seiner Rolle und Darstellung im Hinblick auf seine Bedeutung für den Surrealismus ziehen?
Der Vortrag wird am Beispiel des genannten Kartenspiels einen Ausschnitt aus der surrealistischen Beschäftigung mit Freuds Theorien liefern und sowohl verwandtschaftliche als auch divergente Haltungen beleuchten.
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Für Besucher:innen der Veranstaltung steht die Ausstellung Surreal! ab 18:30 Uhr bei freiem Eintritt offen!