Das heutige Burgenland lag über Jahrhunderte im Spannungsfeld zwischen den Mächten: Kriege, Schlachten und durchziehende Scharen verwüsteten das Land. Als Lackenbach am 30. September 1620 Schauplatz eines kämpferischen Zusammentreffens zwischen den kaiserlichen Truppen und den Soldaten Gabor Bethlens wurde, gelang es Graf Nikolaus Esterházy vor allem mit Unterstützung der Neckenmarkter Bauern, die Einnahme des Lackenbacher Schlosses abzuwenden und die Feinde des Kaisers zu bezwingen. Für die Familie Esterházy legten Sieg und Kaisertreue den Grundstein für ihren späteren Aufstieg.
Die Neckenmarkter Bauern bekamen zum Dank das „kaiserliche Privileg der Fahne“ zugesprochen. 1622 zogen die Burschen erstmals mit dieser Fahne durch den Ort, bis heute gilt der Sonntag nach Fronleichnam als „Umgangstag“, an dem sie während der Prozession geschwungen wird. Die Bedeutung dieses Brauchs wurde 2018 besonders ausgezeichnet: Die UNESCO nahm ihn als immaterielles Kulturerbe auf. Am Schauplatz des Geschehens, Schloss Lackenbach, findet 2021 die Sonderausstellung „400 Jahre Schlacht von Lackenbach“ statt. Gezeigt werden dabei u. a. historische Ausrüstungsgegenstände und Kriegsmittel wie Glas- und Eisenhandgranaten, Korbhagel sowie Geschosse für Wallbüchsen.