Die Hauptfigur des Romans, Paul Schwedenreiter, ist der Enkel eines der Deserteure aus der Gemeinde namens Stumpf. Er will sich nicht abfinden mit der Bezeichnung „gefährliche Landplage“ für die Deserteure und den schlampigen Behauptungen in der Ortschronik und recherchiert die politische, berufliche und militärische Laufbahn jenes SS-Mannes, der aus seiner Sicht maßgeblich an der Geschichtsklitterung der damaligen Ereignisse beteiligt war.
Seine Suche führt in die Kinderstube der zweiten österreichischen Republik. Sie hat sich nach dem Krieg auf Wunsch der Alliierten entnazifiziert. Der Umgang der jungen Republik mit ihren alten Nazis findet Jahrzehnte später auch in Stumpf seinen Nachhall. Jeder dort weiß, der SS-Mann war ein führender Nazi, doch das stört kaum jemanden.
Jahrzehnte nach dem Krieg stellt Stumpf die Geschichte auf den Kopf und errichtet in der Ortschronik eine Bühne für den SS-Mann, den Pranger für die Wehrmachtsdeserteure.
Schwedenreiter, eine fiktive Figur, verstrickt sich unvermeidlich in die politischen Wirklichkeiten seiner Heimat. Schließlich trifft er eine Entscheidung. (Auszugsweise die Buchankündigung des Otto Müller Verlags Salzburg, in dem der Roman erscheint.)
Hanna Sukare wird erstmals aus ihrem neuen Roman lesen. Anton Thuswaldner, Literaturkritiker, Autor und Kulturredakteur, wird mit der Autorin ein Gespräch führen.