Bildnis Ella Kohlschein, 1913, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cmBäuerliches Wagenrennen am Fussufer bei Modlin, 1917, Aquarell, 48 x 64 cm


"Hans Kohlschein" - Ein Künstlerleben in Zeiten des Umbruchs

7. Juli bis 25. Okt. 2009
Mit Hans Kohlschein (1879-1948) wird auf Schloss Cappenberg ein Maler, Zeichner und Karikaturisten präsentiert, der in einer Zeit tiefgreifender politischer, wirtschaftlicher und ideologischer Umbrüche gelebt und gearbeitet hat. Seine Werke vermitteln Bewegung und Spannung, aber auch Ruhe und kontemplative Stille!

In seinem Geburtsjahr war Deutschland eine Monarchie, die mit dem Ersten Weltkrieg zu Ende ging. Es folgten der hoffnungsgetragene Aufbruch um 1918 mit der Gründung der Weimarer Republik und ihrem Scheitern, schließlich der Zweite Weltkrieg mit der Diktatur Adolf Hitlers und der Zusammenbruch des Dritten Reiches.
Trotz dieser zahlreichen historischen Krisen zeigt das OEuvre Kohlscheins keine Stilbrüche, sondern einen Prozess in der Entwicklung seiner schöpferischen Arbeit. Ausgehend von der Tradition der Historien- und Monumentalmalerei reicht sein in Qualität und Vielseitigkeit außergewöhnliches Werk von beeindruckenden Porträts über weite Landschaften, ausdruckstarken Motiven des bäuerlichen Lebens und des Militärs bis hin zu religiösen Themen.
Hans Kohlschein war der älteste Sohn des Kupferstechers, Zeichners und Düsseldorfer Akademielehrers Prof. Josef Kohlschein. Durch die gezielte Förderung seines Vaters gelang es Hans, schon im Alter von 13 Jahren in die begehrte Kunstakademie aufgenommen zu werden. Die traditionsverhaftete Lehrinstitution sollte die künstlerische Entwicklung des jungen Kohlscheins für sein späteres Leben nachhaltig prägen.
Auch das in seiner Studienzeit geübte Aktzeichnen, nach eigenen Angaben über tausend Akte, verhalf ihm dazu, Anatomie, Proportionen und Bewegungsabläufe anschaulich und realitätsnah darzustellen. Der gegenständlichen Kunst zwar durchaus verpflichtet, entwickelte Kohlschein jedoch eine eigenständige und expressive Ausdrucksform. Die Palette seiner bevorzugten Farben umfasst orange und blau-grüne Töne, deren dynamischer Duktus die Leinwand vibrieren lässt. Kohlschein war durchaus bereit, sich auf malerische Experimente einzulassen und bewies u. a. bei den Porträts oder bei dem immer wieder variierten Motiv des Desenbergs große Wandlungsfähigkeit.
Brüche hat er jedoch stets vermieden. Er adaptierte die für ihn wichtigen Aspekte zeitgenössischer Strömungen, ohne jedoch dabei seine Basis zu verlieren. Seine Werke vermitteln Bewegung und Spannung, aber auch Ruhe und kontemplative Stille. Ein zentrales Thema seiner Arbeit ist das Volks- und Alltags leben in Polen, das Hans Kohlschein lebendig und anschaulich in Szene setzt.

Details zur Spielstätte:
Cappenberg, D-59379 Selm

Veranstaltungsvorschau: "Hans Kohlschein" - Ein Künstlerleben in Zeiten des Umbruchs - Schloss Cappenberg

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