Antigone, die Schwester der beiden Krieger, erweist Polyneikes die letzte Ehre: Sie streut eine Handvoll Staub auf den Toten. Welch ein Wagnis, Widerstand gegen das Wort des Königs, das oberste Gebot! Trotz Verhaftung und Verhör hält Antigone Stand. Denn was ist letztendlich wichtiger? Die Gesetze des Staates einzuhalten, oder die „ungeschriebenen Gesetze“ der Würde und Menschlichkeit? Was wiegt schwerer? Chaos oder Schande? Was treibt Antigone wirklich an, die von sich sagt, für die Liebe geboren zu sein, aber jeden Kompromiss kategorisch verweigert?
Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller und Altertumsexperte Michael Köhlmeier interpretiert einen der größten Konflikte der Theaterliteratur neu. Ist Antigones Tat eine der Spaltung oder der Versöhnung? Welche Schritte sind nach dem Krieg notwendig, Frieden zu schaffen? Welche Rolle spielen dabei Staat und Mensch? Tiefgehende Fragen, auf die wir heute nicht weniger Antworten suchen als Sophokles vor zweieinhalb Jahrtausenden.
Eine Koproduktion mit dem Theater Kosmos Bregenz, mit dem wir schon in der Saison 20I21 Köhlmeiers „Lamm Gottes“ aufgeführt haben.
Uraufführung
Michael Köhlmeier nach Sophokles
Besetzung
Regie: Robert Pienz
Ausstattung: Ragna Heiny
Musik: Georg Brenner
Licht: Marcel Busá
Dramaturgie: Jérôme Junod
Magdalena Lermer - Antigone
Johanna Egger - Ismene
Olaf Salzer - Kreon
Isabella Wolf - Teiresias
Rene Eichinger - Eins/Wächter
Michael Zehentner - Zwei/Haimon
Michael Graf - Drei