Als der Wind dreht und den Nebel gegen die Ortschaft Dybern treibt, droht in der Bevölkerung Panik. Im Dickicht der Interessen von Wissenschaft und Wirtschaft muss schnell eine Lösung her – sei sie noch so monströs.
Drama von Maria Lazar
Maria Lazar war im Jahr 1933 schon einmal im Spielplan des Schauspielhaus Graz angekündigt, hat die Grazer Aufführung jedoch nie erlebt – Lazar war Jüdin. Nun wird ihr Drama »Der Nebel von Dybern« zum ersten Mal auf einer österreichischen Bühne gezeigt.
Dass der Mensch, indem er sich gegen die Umwelt richtet, immer auch auf sich selbst zielt, hat Lazar hellsichtig erkannt. Sie schreibt an gegen die menschliche Hybris, die Natur wie Technik zu beherrschen meint. Fesselnd wie ein Krimi, stellt der Text die Mechanismen von Ursache und Wirkung infrage: Ist der Nebel tatsächlich der Ursprung für all das Zerstörerische oder ist er nur ein Phänomen?
FAUST-Preisträgerin Johanna Wehner und ihr künstlerisches Team inszenieren Lazars Text als einen Reigen so furchtloser wie bewegender Figuren – eine bitterböse Gesellschaftsanalyse, die aktueller nicht sein könnte.
Regie: Johanna Wehner
Bühne: Benjamin Schönecker
Dramaturgie: Anna-Sophia Güther