Müll ist ein komplexes Problem. Und eine potente Metapher für das, was uns beschwert, was wir nicht mehr brauchen und froh sind loszuwerden: gedanklichen Müll zum Beispiel, überflüssige Informationen, nutzlose Grübeleien oder Ideen und Konzepte, die getrost auf dem Müllhaufen der Geschichte landen dürfen.
Die beiden griechisch-deutschen Regisseure Anestis Azas und Prodromos Tsinikoris haben 2016 in Athen mit migrantischen Putzfrauen die vielbeachtete und in ganz Europa gezeigte Produktion „Clean City“ realisiert, in der sie die rassistischen und faschistoiden Anteile am Konzept von „Reinheit“ und „Sauberkeit“ sichtbar gemacht haben. In Graz steigen sie nun in die Abfallwirtschaft ein und beschäftigen sich mit unseren dunklen Hinterlassenschaften.
Die Sache wird also kompliziert, sie stinkt und ist nicht appetitlich. Aber abgesehen davon ist Müll eine faszinierende Ressource, in der sich Geld und Geschichten verbergen über flüchtige Moden und dauerhafte Werte, das moderne Leben und die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft.
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