Aus Angst vor Langeweile schalten wir den Fernseher ein oder rennen ins Fitnessstudio, legen das Smartphone nicht mehr aus der Hand und sind über die sozialen Medien mit der halben Welt verbunden. Es scheint kaum noch Funktionen des Körpers oder Geistes zu geben, die sich nicht überwachen, optimieren und kapitalisieren ließen. Als „unangenehme Windstille der Seele“ hat der Philosoph Friedrich Nietzsche die Langeweile bezeichnet, und seit langem wird uns eingetrichtert, dass das Glück den Fleißigen gehört. Dabei wird unser Alltag dank Globalisierung und Digitalisierung immer spannender und komplexer, nur die Mußezeit vermehrt sich nicht. – Schöne, neue Welt?
Die Großfamilie von einst, in der die Aufgaben verteilt waren, ist heute kaum mehr existent. Alle müssen sich um alles kümmern. Im immer schnelleren Hamsterrad fehlt der Gesellschaft die Kraft für einen Richtungswechsel und nur wenige schaffen den Ausstieg. Dabei sehnt sich mancher nach einem Leben in Gemeinschaft, nach alternativen Lebensformen, in denen Verantwortung geteilt wird. Entschleunigung ist das Zauberwort der Stunde. Fastenkuren, Meditation und Slow-Food stehen hoch im Kurs. Doch echtes Faulsein macht jede Menge Arbeit!
Anhand von Motiven aus Georg Büchners Klassiker „Leonce und Lena“ bringt diese Bürger*innenbühne Geschichten von Menschen auf die Bühne des Schauspielhauses, die etwas über das Einsteigen oder Aussteigen erzählen können.
Besetzung:
REGIE: Simon Windisch
BÜHNE UND KOSTÜME: Rosa Wallbrecher
KOMPOSITION: Robert Lepenik
DRAMATURGIE: Nadja Pirringer
Gundula Biemann
Magdalena Hanetseder
Julia Katholnig
Kenan Kokic
Caroline Oswald-Fleck
Leo Rögner
Hannes Schauer
Ute Stampfer-Jungreithmaier
Donata Trinkl