Schauspielhaus Graz und Diagonale präsentieren: „Fräulein Julie“ – eine erstmalige Kooperation!
Fräulein Julie, eine junge Grafentochter, versucht sich entgegen dem herrschenden Zeitgeist als emanzipierte Frau durchzusetzen. Mit dem Hausdiener Jean, der sich bereits in einer Liaison mit der Köchin Kristin befindet, lässt sie sich auf eine verhängnisvolle Nacht ein, die das Geschlechterverhältnis plötzlich umkehrt. Von der Verführerin bis zur Gefallenen – Julie wird in eine klischeehafte Opferrolle getrieben, die nur den tragischen Ausweg kennt.
Ludwig Wüst inszeniert die Tragödie von August Strindberg in der Übersetzung von Peter Weiss als neue Versuchsanordnung, als „Vampirspiel“ wie er es nennt: Als auferstandener Geist sucht die junge Julie das gealterte Paar Kristin und Jean heim. Alljährlich zur Mitsommernacht erwacht die Untote, die in einem alten Holzsarg auf dem Dachboden des ehemaligen Herrenhauses ruht, aus ihrem Dornröschenschlaf, um ihre Passionsgeschichte wieder und wieder zu durchleben.
Die Besetzung dieses Theaterabends ist prominent: Mit Julia Franz Richter („L'Animale“ u. a.) und Margarethe Tiesel („Paradies: Liebe“, „Das ewige Leben“ u. a.) übernehmen zwei Schauspielerinnen zentrale Rollen, die zuletzt nicht nur in vielgefeierten Theaterinszenierungen, sondern auch in Filmen von Regiegrößen wie Ulrich Seidl oder Katharina Mückstein zu sehen waren. Die Produktion wird durch den Kammerschauspieler Prof. Gerhard Balluch komplettiert, der mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Stadt Graz und dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark ausgezeichnet wurde.