Am Anfang steht ein altbekanntes Bild: Ein Studierzimmer und darin Faust, der hadert und zweifelt. Doch Faust beklagt nicht – wie bei Goethe – das Versagen allen Wissens, sondern gänzlich allen Sinns. Die Welt ist nicht zu ertragen. Unter Alkohol und wahnhaftem Neuordnen seiner Bücher bleibt alles Kopfgeburt: Der Osterspaziergang ist in eine Diskothek verlegt und doch verlässt Faust nie seine Studierstube, Mephisto wird als „flammendes Ebenbild“ im Spiegel erschaffen, in Auerbachs Keller findet sich eine saufende und musizierende Schattengesellschaft, Margarethe begegnet ihm vor einer Telefonzelle und Valentin entpuppt sich als Rivale um ihre Gunst. Auf der Walpurgisnacht-Party altert Faust rapide, zugleich ist aber auch der junge Faust anwesend. Es kommt zu Sex und Gewalt. Drei Tote sind das Resultat – und ein alter Faust, der „irrsinnig“ lachend das Schlachtfeld seiner Imagination betrachtet.