Die junge Witwe zieht tout Paris in ihren Bann und weiß ihren Platz in der Gesellschaft strategisch zu behaupten. Zahlreiche ihrer Verehrer, Freundinnen und Bekannten treffen bei ihr aufeinander, um den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen. Von freundschaftlicher Loyalität untereinander fehlt jedoch jede Spur — und der unglücklich in sie verliebte Alceste stößt mit seiner kompromisslosen Ehrlichkeit alle vor den Kopf. Célimènes Verhalten missfällt Alceste zutiefst; er will sie von den Vorzügen ausnahmsloser Aufrichtigkeit überzeugen. Und als plötzlich ein Brief auftaucht, der mehr von Célimènes hinterhältigem Spiel offenbart, wird sein Glaube an die Menschheit final auf die Probe gestellt ...
Molière war als Vergnügungsdirektor von Ludwig XIV. ein Experte darin, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Selbst Schauspieler, und damit mehr Bühnenpraktiker als Schreibtischliterat, erschuf der Meister der Komödie mit dem Misanthropen Alceste eine tragisch-komische Figur, die als Außenseiter der Gesellschaft die Mechanismen des sozialen Gefüges entlarvt. Mit seiner kunstvoll gewitzten, verspielten Sprache, die bis heute auch in den Übersetzungen großes komödiantisches Potenzial entfacht und zu lustvollem Spiel verführt, schuf der Dichter ein Monument in der Gattungsgeschichte der Komödie.
Inszenieren wird den „Menschenfeind“ Markus Bothe, der bereits zahlreiche Arbeiten am Schauspielhaus Graz vorlegte und sich nach Edmond Rostands „Cyrano de Bergerac“ auf den Kasematten, Molières „Tartuffe“ und Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ ein weiteres Mal eines französischen Klassikers annimmt.
REGIE Markus Bothe
BÜHNE Kathrin Frosch
KOSTÜME Anna Brandstätter
DRAMATURGIE Hannah Mey
THEATERPÄDAGOGIK Julia Gratzer