Mag George Antheil auch heutzutage etwas in Vergessenheit geraten sein, im Paris der 20er Jahre war sein Name in aller Munde – begierig wartete man auf den nächsten Skandal. Seine Konzerte endeten nicht selten mit Tumulten, die fast in Saalschlachten ausarteten, weshalb ihn, nach eigener Schilderung, die Vorstellung beruhigte, sich notfalls mit der während des Konzertes im Schulterhalfter getragenen Pistole den Fluchtweg freischießen zu können. Überhaupt war Antheil, der durch die Veröffentlichung seiner Memoiren die ohnehin zahlreichen Anekdoten noch vermehrte, eine schillernde Persönlichkeit, wobei die Grenze zwischen Dichtung und Wahrheit nicht immer genau auszumachen ist.
Gottlieb Wallisch bringt nun ein Programm mit Musik aus den frühen Jahren des „kreativen Kraftlackels“ Antheil auf die Bühne, Karl Markovics leiht ebendiesem seine Stimme. Ausgewählte Stellen aus dessen Autobiografie lassen neben dem Komponisten selbst Arthur Schnitzler, Ernst Krenek oder auch Hedy Lamarr auftreten.
MIT Karl Markovics und Gottlieb Wallisch