In seinem preisgekrönten Stück entwirft der britische Autor Sam Steiner eine undemokratische Versuchsanordnung: In einer nahen Zukunft wird ein Gesetz auf den Weg gebracht, das die Kommunikation auf 140 Wörter pro Tag und Mensch begrenzt.
„Zitronen Zitronen Zitronen“ ist die Liebesgeschichte eines ungleichen Paares – in der Inszenierung von Anne Mulleners heißen sie Bernadette und Olivia – während der zunächst drohenden und dann real existierenden Schweigeverordnung. Bernadette ist Juristin, Olivia Musikerin, Bernadette akzeptiert das Gesetz, Olivia engagiert sich lautstark dagegen. Wie arrangieren sie sich mit dem Tageslimit? Bedeutet eine Reduktion der Wörter weniger Gemeinsamkeit oder weniger Streit? Verlieren sie sich oder lernen sie sich überhaupt erst kennen? Ohne Dogmatismus spielt der junge britische Autor durch, was eine Reduktion des Grundrechts auf „Redefreiheit“ privat und politisch bedeuten könnte.