Es geht um Elektronen und Protonen, Quarks und Neutrinos, um starke und schwache Kräfte und wie diese unsere Welt formen. Etwas sehr Seltsames erzählt von jenen Erkenntnissen der Physik, die in den letzten 50 Jahren unser Verständnis des Universums grundlegend verändert haben und heute im Standardmodell der Teilchenphysik zusammengefasst werden. Mit diesem Modell lässt sich erklären, wie Handys funktionieren und wie Lampen Licht erzeugen, weshalb wir nicht einfach durch den Boden hindurch fallen und warum die Sonne Atome verschmilzt. Das Standardmodell der Teilchenphysik ist das, was derzeit einer vollständigen Beschreibung des Universums am Nächsten kommt.
Es geht aber auch um das Verstehen. Um das Verstehen von Inhalten, die uns seit der Schulzeit fern sind. Um das Verstehen einer naturwissenschaftlichen Disziplin, die uns eine für den Menschenverstand absurd wirkende Sicht auf die Welt eröffnet. Es geht darum, die richtigen Fragen zu stellen. Etwas sehr Seltsames sucht nach Wegen der theatralen Wissensvermittlung. Ziel der Arbeit war es, das komplexe Thema auf eine verständliche Art und Weise auf die Bühne und einem breiten Publikum nahe zu bringen.
Nach drei Monaten Recherchearbeit und Probenzeit entstand eine Inszenierung, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Physik mit dem Format einer lecture performane, mit Tanz und Live Visual Art verknüpft. Das Publikum wohnt einem Vortrag bei, der durch Prinzipen des Zufalls – die ihren Ursprung in der Quantenfeldtheorie haben – theatralisiert wird. Animierte und handgezeichnete Präsentationsfolien visualisieren dabei die komplexe Thematik mit einem skizzenhaften Charme. Zwischenzeitlich wird der Vortrag durch Glitches gestört: Sprachchorische Elemente führen zu Tänzen, die ihren choreographischen Ursprung in den Gesetzen der Teilchenphysik haben. Diese werden unterstützt durch eine live generierte Videoebene.
Die dabei genutzten Visuals werden durch Techniken des Kunstbereiches Generative Art live hergestellt und interagieren durch Movement Tracking mit den Performenden auf der Bühne. Sie bilden neben der Vortragsebene und den Tänzen einen weiteren Ansatz der Auseinandersetzung mit den physikalischen Theorien. Die zugrunde liegenden Algorythmen sind ebenfalls an quantenphysikalische Prinzipien angelehnt.