Major von Tellheim ist am Ende. Gegen ihn, der als Soldat und moralische Person höchste Anerkennung genossen hat, läuft ein Verfahren wegen Unterschlagung; er ist kriegsverletzt und völlig mittellos. Deshalb hat er den Kontakt zu seiner reichen Verlobten Minna von Barnhelm abgebrochen. Die macht sich auf und reist, nur in Begleitung ihrer Kammerzofe und Freundin Franziska, durch das kriegsverwüstete Land, um Tellheim zu finden. In einem heruntergekommenen Wirtshaus treffen sie zufällig aufeinander: Der Mann, der sich in seinem Unglück vergraben hat und die Frau, die ihn mit aller Liebe zurückgewinnen will. Sie liefern sich einen Kampf um Werte, streiten über Glück, Ehre, Gleichheit der Geschlechter. Minna versucht, Tellheims bitteres Selbstbild als „Bettler und Krüppel“ zu entdramatisieren: Das Verfahren sei nicht entschieden, sein Leumund gut und so ein Schuss in den Arm keine schlimme Behinderung – vergebens. Als die Argumente versagen, beginnt sie ein Spiel, um ihren unglücklichen Geliebten zu kurieren. Es ist ein Spiel der Intrigen, bei dem sie alles gewinnen oder verlieren kann.
Regie: Elmar Goerden
Bühnenbild: Ulf Stengl, Silvia Merlo
Kostüme: Lydia Kirchleitner
Dramaturgie: Regina Guhl
Major von Tellheim: Jan Thümer
Minna von Barnhelm: Verena Lercher
Graf von Bruchsall, ihr Oheim: Gerhard Balluch
Franziska, ihr Mädchen: Sophie Hottinger
Just, Bedienter des Majors: Stefan Suske
Paul Werner, gewesener Wachtmeister des Majors: Leon Ullrich
Der Wirt: Gerhard Balluch
Riccaut de la Marlinière: Gerhard Balluch