Princeton Anfang der 50er Jahre: Ein ungleiches Freundespaar verlässt allabendlich das Institute for Advanced Studies und spaziert durch die beschauliche Universitätsstadt. Der eine ist der weltberühmte Physiker Albert Einstein: lebenslustig, wohlgenährt, meist ohne Socken unterwegs. Sein Begleiter ist Kurt Gödel: der größte Logiker seit Aristoteles, weltfremd, ausgezehrt und selbst im Sommer warm angezogen. Einstein ist so fasziniert von Gödels gedanklichen Extremtouren, dass er nur deshalb ins Institut geht, um Gödel auf dem Heimweg begleiten zu dürfen. Für den menschenscheuen und zu Verfolgungswahn neigenden Gödel hingegen ist Einstein der Einzige, in dessen Gegenwart er sich sicher und wohl fühlt. Kurt Gödel, 1906 in Brünn geboren, nahm als junger Physikstudent an den wöchentlichen Sitzungen des Wiener Kreises teil, der sich mit den methodischen Grundlagen des Denkens auseinandersetzte. Mit knapp 24 Jahren revolutionierte Gödel die mathematische Logik mit seinem Unvollständigkeitssatz und bewies später, dass die Möglichkeit von Zeitreisen theoretisch nicht auszuschließen ist.
Anna Badora eröffnet mit der Uraufführung von Kehlmanns erstem Theaterstück ihre sechste Spielzeit am Schauspielhaus Graz.