Regie: Danielle Strahm
Von Felicia Zeller.
Bühnenbild: Ulrike Müller
Dramaturgie: Regina Guhl
Sie alarmieren, intervenieren, heften ab – drei SozialarbeiterInnen im Jugendamt zwischen Überforderung, Desillusionierung und einer grotesk großen Anzahl von heiklen Fällen. Das Leben der Anderen droht auf verwaltungstechnische Vorgänge, Berichte und Urteile reduziert zu werden, das eigene Leben geht an ihnen vorüber.
Zuflucht suchen sie in kurzen Tagträumen – bis das Telefon wieder klingelt. Und zwischen den Telefonaten und Berichten reden sie sich ihre beruflichen und persönlichen Nöte vom Leib.
Felicia Zeller schreibt rasante und abgründig komische Texte über aktuelle Fragen. Kaspar Häuser Meer nimmt den ganz alltäglichen Wahnsinn im Jugendamt zwischen Hausbesuch und Polizeieinsatz in den Fokus, wo Fachkräfte versuchen, die bedrohlichen Fälle von Kindesvernachlässigung oder gar Misshandlung in den Griff zu kriegen – und dabei gleichzeitig die langsamen Wege der Bürokratie einzuhalten. Sie müssen schnell sein – aber sie dürfen keinen Fehler machen. Eine fast unmögliche Aufgabe unter permanentem Zeitdruck, der sich in einem Sprechfuror zwischen Sozialarbeiterjargon, Amtssprache und Alltagsfloskeln entlädt.