Es gilt, unsichtbar zu werden. Sich zu rasieren. Nicht aufzufallen. Er ist unschuldig, oder? Amor ist doch kein Terrorist – er ist Student, bester Kumpel, hilfsbereiter Cousin und fürsorglicher Enkel. Doch zusehends fängt Amor an, sich selbst zu beobachten. Ist das schon paranoid, oder ist die Stadt tatsächlich in Angst erstarrt? Möglichst normal und vor allem unauffällig versucht er trotzdem, seinem Alltag nachzugehen. Aber wie sieht „normal“ eigentlich aus, wenn man plötzlich zur Projektionsfläche von Vorurteilen wird? Schnell wird deutlich, wie leicht sich die Wahrnehmung von Täter und Opfer, von Realität und Einbildung verwischen und manipulieren lässt. „Ich rufe meine Brüder“ zeigt, wie brüchig diese Grenze ist und wie leicht sich die Blicke manipulieren lassen in einer Gesellschaft, die zwanghaft alles beobachten muss.
Jonas Hassen Khemiri
Ab 13 Jahren
Die Romane und Dramen von Jonas Hassen Khemiri zeigen mit klarem und gleichzeitig poetischem Blick die Probleme und Herausforderungen unserer Gesellschaft.
Besetzung
Inszenierung - Sarah Henker
Ausstattung - Philipp Eckle