Ausgehend von der fluiden Identität dieses Duos erzählt Carl Philip von Maldeghem den großen Welttheaterstoff, der ihn seit seiner Eröffnungsinszenierung am Salzburger Landestheater mit „Faust I“ vor fünfzehn Jahren und der nachfolgenden Inszenierung von „Faust II“ nicht mehr losgelassen hat, noch einmal neu. Das hohe Ziel, „Faust I und II“ an einem Abend erlebbar zu machen, hat er dabei fest im Blick. Nur geht es diesmal nicht um die Bewältigung der schieren Ausdehnung des Stoffes, sondern um seine Verdichtung. Im neuen Ansatz der Faust-Erforschung steht die Konzentration der Figuren auf die Essenz der Geschichte im Fokus und damit das, was dieses große Werk „im Innersten zusammenhält“.
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Dichter, Politiker und Naturforscher, schrieb vom Anfang bis zum Ende seines Autorenlebens immer wieder an dem Faust-Stoff und schuf damit ein literarisches Alter Ego seines Erkenntnisbogens, der durch alle Sphären führt, von der Kunst und Wissenschaft über die menschliche Tragödie bis in die Weltpolitik.
Mit Gregor Schulz und Nikola Jaritz-Rudle stehen zwei Vollblut-Mimen parat, um Faust und Mephisto Gestalt zu geben. Ausstatter Christian Floeren, der über 300 Bühnen- und Kostümbilder – unter anderem an der Oper in Istanbul und der Wiener Staatsoper – realisiert hat, arbeitet regelmäßig mit Carl Philip von Maldeghem zusammen.