Gottes Zorn auf die Menschen ist groß, denn sie scheinen vergessen zu haben, dass nicht der Besitz irdischer Güter, sondern allein seine Gnade das ewige Leben bringen kann. Um ein Exempel zu statuieren, soll der Tod sogleich in seinem Namen Jedermann aufsuchen, einen reichen Gutsherren, der die christlichen Werte wie gütige Nächstenliebe und frommen Glauben längst vergessen zu haben scheint.
Jedermann kennt keine Gnade, weder gegenüber seinem armen Nachbarn, noch gegenüber einem seiner Schuldner und dessen Familie. Auch seine eigene Mutter kann ihn trotz flehentlichen Bittens nicht zur Vernunft bringen. Jedermann liebt das Geld und noch mehr liebt er die Vorstellung, sich damit alles leisten zu können, zum Beispiel eine blutjunge Buhlschaft.
Doch an diesem Tag findet die von Jedermann ausgerichtete Tischgesellschaft ein jähes Ende. Der Tod erscheint und kündet Jedermann das Ende seiner Zeit. Voller Panik erbettelt Jedermann eine kleine Galgenfrist, um für seinen letzten Weg vor das göttliche Gericht eine Begleitung zu finden.
Nun muss er aber feststellen, dass all das Oberflächliche, das ihn umgibt, sein Gesell, seine Verwandten und sein Geld, ihm bei dieser schweren Prüfung nicht beistehen will. Verzweifelt trifft Jedermann plötzlich auf eine sehr schwache Gestalt, seine guten Werke.
Gemeinsam mit ihrer Schwester, Glauben, gelingt es ihr Jedermann in letzter Sekunde vor dem Teufel zu bewahren. Jedermann geht als geläuterter Mann von dieser Erde.
Siehe auch: www.jedermann-moedling.at