In Mein Lieblingstier heißt Winter nimmt Ferdinand Schmalz seine Leser:innenschaft mit auf eine abgründige Reise quer durch die österreichische Gesellschaft, skurril, intelligent und mit großem Sprachwitz, und liefert damit eine perfekte Vorlage für eine moderne Operette. Diese, häufig als seichte Unterhaltung unterschätzt, war bis zu ihrer Beschneidung durch die nationalsozialistische Kulturpolitik ein gesellschaftskritisches, subversives Genre, welches nun in neuer Form wiederauferstehen soll.
Schmalz’ Roman ist Kriminalgeschichte und Gesellschaftssatire zugleich: Der Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht soll die Leiche seines krebskranken Kunden Doktor Schauer nach dessen Suizid aus einer Tiefkühltruhe entsorgen. Als Schlicht dem Auftrag nachkommen möchte, ist der tote Körper jedoch spurlos verschwunden. Schlicht macht sich auf die Suche nach der gefrorenen Leiche und begegnet dabei allerlei eigenartigen Figuren.
Die von Schmalz selbst adaptierte Fortsetzungsoperette wandert über zwei Spielzeiten in fünf Teilen durch unterschiedliche Spielorte innerhalb der Oper Graz. In der Studiobühne beginnend, findet sie ihren Weg durch das Opernhaus bis zu dessen Herzstück, der Bühne, auf der in der folgenden Spielzeit das Serienfinale stattfinden wird. Lukas Kranzelbinder, bekannt mit der von ihm gegründeten Jazzformation “Shake Stew“, komponiert über die Grenzen klarer stilistischer Zuordnung hinaus und verleiht der neuen Operette ihren ganz eigenen Klang des 21. Jahrhunderts. Der Wiener Regisseur Alexander Charim, der eine langjährige Erfahrung mit ungewöhnlichen Spielorten mitbringt, vollendet das österreichische Trio.
Altersempfehlung: 14+
Dezember 2024 | ||||||||
So. 15. Dez. 2024 20:00 Uhr |
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