Plötzlich lauft alles schief: Donna Annas Vater, der Komtur, kommt durch Don Giovanni zu Tode, seine ehemalige Verlobte Donna Elvira verfolgt ihn durch ganz Spanien, und auch das Bauernmadchen Zerlina kann er an ihrem Hochzeitstag nicht ihrem Bräutigam Masetto abspenstig machen. Äußerst unklug ist es von Don Giovanni, das steinerne Standbild des Komturs zum Abendessen einzuladen ...
Während Lulu den Mythos des Ewig Weiblichen in der Figur der »femme fatale« konserviert, halt Mozarts Don Giovanni den Mythos des unwiderstehlichen Verführers aufrecht. Nach seiner Grazer »Lulu«-Inszenierung ist es daher nur konsequent, wenn Johannes Erath auch mit seiner »Don Giovanni«-Deutung an der Befreiung der Figur aus den Fesseln des Mythos arbeitet. Denn auch hier ist das Ergebnis tödlich, und die das Finale eröffnende Frage bekommt einen neuen Sinn als Aufforderung zur Identitätssuche: »Wo ist der Frevler, wo der Unwürdige?«
Eine Kooperation mit dem Staatstheater Braunschweig.
Musikalische Leitung: Hendrik Vestmann | Tecwyn Evans
Inszenierung: Johannes Erath
Bühne: Stefan Heinrichs
Kostüme: Claudia Jenatsch
Dramaturgie: Francis Hüsers | Bernd Krispin
Chor: Bernhard Schneider
Don Giovanni: Boaz Daniel | Ivan Oreščanin
Der Komtur: Konstantin Sfiris
Donna Anna: Gal James
Don Ottavio: Antonio Poli
Donna Elvira: Margareta Klobučar
Leporello: Alik Abdukayumov
Masetto: Andrè Schuen
Zerlina: Sieglinde Feldhofer | Lucia Kim