Leonora, Tochter aus gutem Hause, liebt Don Alvaro. Doch dieser wird von Leonoras Familie aufgrund seiner Herkunft als unwürdiger Bewerber abgelehnt. Als Alvaro durch einen Unglücksfall den Tod von Leonoras Vater verursacht, schwört ihr Bruder, Don Carlo, blutige Rache: Eine bedingungslose Verfolgungsjagd beginnt. Schuldgefühle und Rachegelüste, gepaart mit unglücklichen Fügungen, treiben die Handlung dieser Oper durch eine Welt, die immer mehr ins Chaos zu stürzen droht und einem verhängnisvollen Ende entgegensteuert: Gewalt statt Moral.
Und so resümiert Mönch Melitone: „Die Welt spielt verrückt. Was sind das bloß für Zeiten!“
Dieses Meisterwerk aus der Feder Giuseppe Verdis hat seit seiner Uraufführung 1861 nichts an Aktualität und Brisanz eingebüßt: Aus seiner kraftvollen, farbenreichen Partitur, die von Matteo Beltrami zu neuem Leben erweckt wird, treten uns Figuren entgegen, die zu lieben und hassen suchen, und dies vor dem blutgetränkten Hintergrund zweier Kriege. Regisseurin Eva-Maria Höckmayr kehrt nach Graz zurück und setzt dieses Machtspiel von unsterblicher Liebe, Hass und Verzweiflung in Szene.