Wie gehen heranwachsende Männer mit der Kraft der Jugend um? Tod und Verlust scheinen für sie alle nur Worte zu sein, die nichts mit ihnen und ihrem Leben zu tun haben. Noch ahnen sie nichts von seiner Schwere und Last. Sie tanzen frei zu den noch nie gehörten Klängen von David Philip Hefti, der eigens für Graz, für diese Produktion die Musik komponiert.
Sascha Pieper wurde für seine Choreographie von Franz Schuberts berühmtem Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“, das auch titelgebend für diesen Abend ist, inspiriert. In seiner Kreation begegnen wir dem Tod. Kraftvoll, unbarmherzig, fordernd und gleichgültig im selben Moment. Er trifft auf die Mädchen, unangekündigt und mit all seiner Macht. Oder haben sie ihn, den Tod gerufen? Trugen sie den Gedanken des Todes schon länger in sich? Reichen die Kräfte, sich mit diesem zunächst flüchtigen, doch dann immer mehr raumgreifenden Gedanken auseinanderzusetzen, zu kämpfen, zu tanzen? In ihr – der Jugend Schönheit: Kampf, Liebe, Angst. In ihm – des Todes Antlitz: Nichts, Alles, Stille, Ruhe.
Zwischen Kraft und Aufgabe, Schmerz und Heilung, Vision und Depression bewegt sich die Choreographie von Sascha Pieper und fragt: Was geschieht zwischen dem ersten erschöpften Todesgedanken und dem Entschluss, das Nichts zu suchen? Gleichzeitig nimmt er sich der unterschiedlichsten Schicksale der Mädchen sowie ihrer vielfältigen Auseinandersetzungen mit dem Tod an. „Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.” (Friedrich Nietzsche)
Ballett von Beate Vollack und Sascha Pieper
Musik von Franz Schubert und David Philip Hefti
Empfohlen ab 12 Jahren