Damit weckt sie in vielen Menschen den Drang, sie zu „zähmen“ und in die gesellschaftlichen Normen einzufügen. Carmens Wille und Charakter sind jedoch so stark, dass sie am Ende lieber stirbt, als sich Konventionen anzupassen. Sie lebt voll und ganz für die Liebe, die erst zu José entbrennt, um später Escamillo ihre Gunst zu erweisen. Doch genau diese Wendung macht aus ihrer Liebe ein Drama.
Wie in Prosper Merimées Erzählung führt in der Ballettversion von Beate Vollack ein „alter Ego“ Josés durch seine tragische Geschichte. Wir erleben eine Tragödie – rückblickend und zugleich in der Gegenwart stehen sowohl die Liebe als auch deren Verlust und letztlich Carmens Tod im Zentrum der Erzählung. So wie Carmens Geist völlig frei ist, ist die Geschichte selbst auch frei und unabhängig von Ort, Zeit und Raum. Erklingen werden dazu nicht nur die unvergesslichen Melodien aus Georges Bizets „Carmen“ Suite. Auch musikalisch werden sowohl vertraute als auch neue Wege beschritten. Bekannt und doch fremd, vertraut und doch überraschend, frei und unabhängig – so wie Carmen selbst.
Ballett von Beate Vollack nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée
Musik von Georges Bizet u. a.
Empfohlen ab 14 Jahren