Ein neuer Abschnitt in der noch jungen Geschichte des Niederösterreichischen Landesmuseums: Endlich steht für den Bereich der Landeskunde ein Ausstellungsraum zur Verfügung, der die Möglichkeit schafft, Geschichte und Kultur des Landes in adäquater Weise zu präsentieren.
Niederösterreich blickt auf eine lange und wechselvolle Vergangenheit zurück. Aus dem Grenzraum, den wechselnde Völkerscharen eroberten und besiedelten, wurde die zentrale Provinz eines bedeutenden Reiches. Die Ausstellung erweckt mit ausgewählten Kostbarkeiten aus Klöstern und bedeutenden Museen diese wechselvolle Geschichte des Landes wieder zum Leben. Zimelien aus dem Besitz des Landes – aus dem Landesarchiv, der Landesbibliothek und dem Landesmuseum, die nur selten gezeigt werden, repräsentieren Meilensteine aus 2000 Jahren Geschichte und Kultur des Landes.
Die Zeitreise beginnt mit der Hinterlassenschaft der Kelten, führt in die römische Provinz Pannonien und folgt den Spuren des hl. Severins. Als babenbergische Mark erlangte das Land allmählich seine heutige Größe. Klostergründungen erschlossen das Land und machten es urbar. Nach dem Tod des letzten Babenbergers ging es nach einem kurzen böhmischen Intermezzo in habsburgischen Besitz über. Wertvolle Exponate dokumentieren die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Feinden von außen, die Zeit unter ungarischer Herrschaft, die ersten Einfälle der Türken, die das Land verwüsteten. Aber auch innere Konflikte bedrohten die friedliche Entwicklung, ließen über Nacht den Nachbarn zum Feind werden. Die Glaubenskämpfe der Reformation und Gegenreformation spalteten das Land. Das osmanische Reich bedrohte mit seinen Expansionsgelüsten den Fortbestand von außen. Aber selbst in diesen gefahrvollen Zeiten wurden vielfältige kulturelle und künstlerische Leistungen im Auftrag der Klöster, des Adels und der Bürger erbracht, deren Zeugnisse bis heute das Bild Niederösterreichs prägen.
Die Zeitreise endet im Biedermeier. Eine Fortsetzung erfährt sie im Februar 2011 mit dem zweiten Teil der Ausstellung.